Nach dem Sieg von Brose Bamberg über Ludwigsburg am Mittwoch beurteilte Brose-Geschäftsführer Rolf Beyer die Leistungen und blickte nach den Enttäuschungen ...
Nach dem Sieg von Brose Bamberg über Ludwigsburg am Mittwoch beurteilte Brose-Geschäftsführer Rolf Beyer die Leistungen und blickte nach den Enttäuschungen in den letzten beiden Jahren in Oldenburg und München zuversichtlich auf das Pokal-Wochenende voraus.
Wie fällt Ihr Fazit nach der Bundesliga-Partie gegen Ludwigsburg aus?
Rolf Beyer: Wir haben am Anfang schlecht verteidigt, viele offene Dreier zugelassen. Im zweiten Viertel war die Abwehr dann sehr gut. Was mich massiv geärgert hat, war, was die Schiedsrichter zugelassen haben. Das hat schon für Wallung gesorgt. Das Publikum hat das ja auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Es war keine Linie zu erkennen. Das hat das Spiel so beeinflusst, dass es immer nickliger geworden ist. Das haben sich die Schiedsrichter zuzuschreiben, dass sie so einen Spielverlauf zugelassen haben. Von den Beispielen der Zollbeamten, die einen kaputten Blinker monieren, aber einen mit 20 Kilo Kokain durchfahren lassen, haben wir heute drei, vier gesehen. Das ist ärgerlich und braucht der Basketball in der Form nicht. Unsere Jungs haben sich aber davon nicht beeinflussen lassen und den Sieg relativ souverän nach Hause geholt.
War das die erwartete Generalprobe oder sehen wir am Samstag ein komplett anderes Spiel?
Ich hab' mir so ein Spiel gewünscht, dass es eng wird und wir für den Sieg kämpfen müssen, damit wir wachgerüttelt sind für den Samstag. Wir haben gesehen, wie die Ludwigsburger spielen können, und Patrick wird sie am Samstag noch mal heißer machen, davon können wir ausgehen. Sie werden uns noch mehr auf die Finger klopfen, aber davon dürfen wir uns nicht beeinflussen und provozieren lassen. Wir haben mit Melli, Zisis, Radosevic und sicher auch mit Staiger sowie mit Kratzer, wenn er seine Grippe überwunden hat, weitere Optionen, die wir einbauen können. Mir ist nicht bange vor dem Samstag, aber es war auch gut, dass es heute so gelaufen ist.
Was erwarten Sie sich vom Pokal-Wochenende?
Es ist schade, dass Alba in so ein Loch gestürzt ist. Nach einer 18-Punkte-Führung das Spiel gegen Jena noch abzugeben, ist zumindest überraschend, für mich sogar schockierend. Ich hatte schon erwartet, dass die Berliner nach dem Bayern-Spiel zurückschlagen, um sich heiß zu machen für den Pokal. Wir müssen uns aber auf unser Halbfinale konzentrieren. Ich blicke noch gar nicht aufs Endspiel, denn ich habe in den letzten zwei Jahren bittere Erfahrungen an den Pokal-Wochenenden gemacht. Jetzt erst mal Halbfinale gegen Ludwigsburg und dann schauen wir, was kommt.
Welche Stimmung erwarten Sie in Berlin allgemein und von den Fans aus Freak City?
Unsere Fans werden heiß sein. Sie haben uns auch am Mittwoch in den schwierigen Phasen ge- tragen, dafür sind wir dankbar. Dass die Mannschaft am Ende gepusht wurde, hat auch so ein Stück weit den Ausschlag gege- ben, dass die Jungs aus dem klei- nen Tief rausgekommen sind. Wir wissen jetzt von 600 plus x Fans, die mitkommen. Aber ich glaube, dass noch mehr dabei sein werden. Jeder weitere Freak über die 600 hinaus ist herzlich eingeladen, kurzfristig die tolle Fahrt mitzumachen. Und ein Hotelzimmer wird sich in der Hauptstadt schon noch irgendwo finden. Für die Berliner ist es schade, dass sie so einen Vorverkauf haben. Ich habe einige Kommentare in den sozialen Medien gelesen, dass die Alba-Fans sauer auf ihr Team sind. Ich hoffe, dass sich ihre Wut in der Arena in positive Energie verwandelt und sie nicht daheim bleiben. Das wäre nämlich schade für das ganze Pokal-Wochenende.
Ist die Party schon geplant?
Nein. Wir haben einen Zug mit 400 Plätzen, da gäbe es Möglichkeiten genug, Party zu machen. Ansonsten lassen wir uns mal überraschen.
Die Fragen stellte Klaus Groh