Rizzi virtuos und mit perlender Technik

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Claudio Rizzi in seinem Element Foto: privat
Claudio Rizzi in seinem Element  Foto: privat

Claudio Rizzi war am vergangenen Sonntag der Solist im dritten Konzert des 9. Internationalen Orgelzyklus Kronach. Der Vollblutmusiker präsentierte in beste...

Claudio Rizzi war am vergangenen Sonntag der Solist im dritten Konzert des 9. Internationalen Orgelzyklus Kronach. Der Vollblutmusiker präsentierte in bester Qualität einen großen Querschnitt über 400 Jahre italienischer Orgelmusik.
Seine Virtuosität, gepaart mit einer perlenden Technik, sowie seine große Affinität zur italienischen Agogik stellte er mehrfach während des abwechslungsreichen Konzertes unter Beweis. Zarte gesangliche Linien wechselten mit aufbrausenden wie schwungvollen Passagen ab.
Besonders aufmerksam hörten die Zuhörer zu, als während der Sinfonia con tanto applaudito inno popolare von Padre Davide Da Bergamo (1791 bis 1863) die deutsche Nationalhymne in einer festlichen wie majestätischen Wiedergabe den Kirchenraum füllte.
Die Transkription des berühmten Oboenkonzertes in d-Moll von Alessandro Marcello (1673 bis 1747) durch Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) zeigt, wie intensiv Bach sich mit der venezianischen Kompositionskunst befasste. Rizzi brachte durch seine innige Interpretation und farbige Registrierung auch diese Widergabe zu einem Glanzpunkt des Konzertes. Für die lang anhaltenden stehenden Ovationen bedankte sich der Organist mit einer opernhaften Sonate des damals 20-jährigen Vincenzo Bellini (1801 bis 1835), die den späteren Opernkomponisten bereits deutlich ankündigte. kk