Unter besonderen Begleitumständen fand in der Stadtpfarrkirche von Herzogenaurach am Wochenende die Feier der Jubelkommunion mit Gläubigen der Jahrgänge 1960, 1961 und 1962 statt. In seiner Begrüßung ...
Unter besonderen Begleitumständen fand in der Stadtpfarrkirche von Herzogenaurach am Wochenende die Feier der Jubelkommunion mit Gläubigen der Jahrgänge 1960, 1961 und 1962 statt. In seiner Begrüßung erinnerte Stadtpfarrer Helmut Hetzel daran, dass dieses Fest ursprünglich drei Wochen nach Ostern hätte stattfinden sollen. Natürlich sei in den vergangenen 50 Jahren vieles passiert, aber nichts so Einschneidendes wie in den vergangene drei Monaten.
Bei der Erstkommunion habe jeder eine Kerze in die Kirche getragen, nun werde für die ganze Gruppe eine Kerze am Altar brennen. Sie sei ein Zeichen dafür, dass jeder als einmaliger Menschen lebt und für die anderen Menschen leuchtet.
In seiner Predigt nahm Hetzel Bezug auf das Evangelium vom Unkraut unter dem Weizen. Nachdem der Weizen auf dem Feld ausgesät war, ging auch Unkraut auf. Die Knechte wollten es ausreißen, aber der Herr verbot es ihnen, sie sollten besser bis zur Ernte warten und dann Weizen und Unkraut trennen.
Durch die Corona-Krise konnten viele Menschen in ihren Gärten arbeiten und hätten dort auch Unkraut gejätet. In diesem Zusammenhang fragte sich Hetzel: "Was ist Unkraut? Sind der Löwenzahn oder die Ackerwinde mit ihren auffallenden Blüten ein Unkraut, sie tragen doch auch Früchte? Oder was ist mit dem Giersch? Er kann auch als Heilpflanze und für den Salat gebraucht werden."
Im Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen stehe der Weizen als Sinnbild für Nahrung. Natürlich beeinträchtige das Unkraut den Wuchs des Weizens. Aber Jesus wolle mit dem Gleichnis sagen: Wenn man vorschnell handelt, zerstört man auch das Gute.
Auch heute würden Menschen einer anderen Kultur als Unkraut im Weizen unserer Gesellschaft abgestempelt, das geschehe auch in Familien mit neuen Mitgliedern, die auf den ersten Blick nicht dazupassen.
Jesus rate im Gleichnis dazu, alles miteinander wachsen und reifen zu lassen, und erst dann, wenn sich alles entwickelt hat, die Frucht anzusehen. So sei aus allen Jubilaren, die da sind, etwas Besonderes geworden. Hetzel riet ihnen, nach vorne zu sehen in die Zukunft, Religion und Glaube als etwas Mutmachendes zu erleben. Denn Gott säe jeden Tag neu den Weizen des Glaubens aus.