Der Gemeinderat Neudrossenfeld hat in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig den Haushalt für das Jahr 2020 abgesegnet.
Wenig zu mäkeln gab es für die Gemeinderäte bei der Haushaltssitzung im Neudrossenfelder Rathaus. Man war sich einig: Dieser Etat ist richtungsweisend für die Zukunft. Alle hoffen auf eine schnelle Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Bürgermeister Harald Hübner (CSU) zeigte sich stolz, dass die Gemeinde Neudrossenfeld als eine der ersten Kommunen die Weichen für das Jahr 2020 stellen kann. Er dankte Kämmerer Wolfgang Schröder für die akribische Ausarbeitung des umfangreichen Zahlenwerkes.
Die letzten Jahre, die als Phase der Konsolidierung genutzt wurden, seien die Grundlage für diesen Rekordhaushalt. Ein niedriger Darlehensstand erlaube diesmal auch eine Neuverschuldung, und die vorhandenen Rücklagen tragen einen großen Teil zur Finanzierung der vielschichtigen Investitionen bei. Die wichtigsten Investitionen sind laut Bürgermeister Hübner die vielfachen Tiefbaumaßnahmen. Hierzu zählen die Fertigstellung des Parkplatzes im Ortskern sowie die Sanierung des Straßennetzes. Es ist geplant, neben der Weinbergstraße auch die Adalbert-Stifter-Straße, die Gerhard-Hauptmann-Straße, den Friedhofsweg und die Straße Am Festplatz zu erneuern und dabei gleichzeitig die Wasserleitung und Abwasserkanäle zu sanieren. Außerdem müssten die Weihersbach-Brücken in der Dreschenauer Straße und bei der Schule neu gebaut werden.
Zur Beseitigung der Pflasterproblematik im Ortskern habe sich die Gemeinde entschlossen, am Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) teilzunehmen. Bei Informationsveranstaltungen und Workshops sollen Fachleute, Bürger und Betriebe gemeinsam eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung erarbeiten.
Als weiteren Kraftakt bezeichnet der Bürgermeister die Generalsanierung der Mittagsbetreuung und substanzerhaltende Investitionen im Bereich der Schule und der Mensa. Erfreut zeigte sich Hübner, dass nun auch die Außenorte an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Der Auftrag wurde bereits an die Telekom vergeben, die Ausführungen müssen bis Mitte 2022 erfolgt sein. Auch die Schule und das Rathaus sollen einen Glasfaseranschluss erhalten.
Kämmerer Wolfgang Schröder erläuterte das Zahlenwerk ausführlich. Der Kämmerer bedankte sich bei allen Beteiligten, die an der Aufstellung des Haushaltes mitgewirkt haben: "Es war ein Kraftakt, den man in verwaltungsinternen Besprechungen und einer Finanzausschusssitzung meiner Ansicht nach gut gemeistert hat. Der Haushalt 2020 zeigt, dass die Gemeinde auf einem richtigen Weg ist."
Während sich der Verwaltungshaushalt mit einem Volumen von 6 639 900 Euro gegenüber dem Vorjahr kaum verändert hat, sei der Vermögenshaushalt explodiert. Mit einem Volumen von 9 410 190 Euro habe er sich gegenüber 2019 fast verdoppelt. Das Gesamtvolumen von 16,05 Millionen Euro stelle eine neue Dimension in der Geschichte der Gemeinde Neudrossenfeld dar, so der Kämmerer. Diese einschneidenden Investitionen machen einen tiefen Griff in die Rücklagen und voraussichtlich eine Darlehensaufnahme in Höhe von 1,2 Millionen Euro notwendig. Trotzdem bleibe die Finanzlage der Kommune, auch über den gesamten Finanzplanungszeitraum hinaus, stabil.
Alle Fraktionen zufrieden
Zufrieden zeigten sich auch alle Fraktionen im Gemeinderat. Sie begrüßten die frühzeitige Verabschiedung, die Planungssicherheit und zeitnahe Auftragsvergaben ermögliche. Franz Klatt (SPD) freute sich, dass die von der SPD-Fraktion beantragten Mitfahrbänke eine Aufnahme in den Haushalt gefunden haben, wünscht sich jedoch noch die Bildung einer Lenkungsgruppe. In diesem Zusammenhang monierte er nochmals, dass der Gemeindeentwicklungsausschuss oft zu wenig mit eingebunden sei. Es sei erfreulich, dass nun endlich Bewegung in das "Frachtschiff" Gemeinde Neudrossenfeld komme.