Am Sonntag entfielen 62,30 Prozent der 3748 abgegebenen Stimmen auf den CSU-Kandidaten. Die Wahlbeteiligung erreichte 60,86 Prozent.
und Veronika Schadeck
Wenn die Amtszeit von Herbert Schneider (parteilos) Mitte März endet, wird Bernd Rebhan (CSU) neuer Bürgermeister des Marktes Küps. Der Leiter der Kripo Coburg sicherte sich am Sonntag eine deutliche Mehrheit. Mit 62,30 Prozent der Stimmen wählten ihn die Küpser zu ihrem neuen Gemeindeoberhaupt. Sein Gegenkandidat, Thomas Friedlein von der SPD, sammelte 1413 Stimmen (37,70 Prozent).
Beste Ergebnisse
Friedlein konnte lediglich in seinem heimischen Wahlbezirk Theisenort den Christsozialen überflügeln. Dort erreichte der SPD-Kandidat 58,92 Prozent. Achtungserfolge kann er als Neuling im Rennen um ein kommunales Amt auch in Au (47,67 Prozent) und Oberlangenstadt (42,25 Prozent) vorweisen, wo er jeweils deutlich über die 40-Prozent-Marke kam.
Ansonsten ließ sich Rebhan das Heft nicht aus der Hand nehmen. Als am frühen Abend nach und nach die Ergebnisse eintrudelten, war schnell abzusehen, dass es ein Start-Ziel-Sieg wird. Gleich sechsmal überschritt der CSU-Bewerber die 60-Prozent-Marke (Küps I, II und III, Hain, Johannisthal, Briefwahl II). In Burkersdorf erreichte er sogar 76,92 Prozent.
"Es ist ein sehr, sehr schönes Gefühl", versuchte Bernd Rebhan, seine Stimmung zu beschreiben, kurz nachdem er mit seiner Frau Pia am Rathaus angekommen war. Bald danach dirigierte er den "Böhmischen Traum", gespielt vom Küpser Symphonieorchester. "Es ist ein Traum", freute sich der Leiter der Kripo Coburg über den "grandiosen Zuspruch". Mit Martinshorn und Blaulicht war er zuvor als neues Gemeindeoberhaupt von der Küpser Feuerwehr begrüßt worden. Rebhan sprach von einem überwältigenden Vertrauensvorschuss. Je näher der Wahltag gerückt ist, desto positiver war sein Gefühl, wie er feststellte.
In seiner Rede forderte er die Küpser Bürger auf, sich für ihre Gemeinde einzubringen, jeder an seinem Platz und mit seinen Ideen. "Es gibt viel zu tun!" Küps sei die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises und habe großes Potenzial, das es zu nutzen gelte. "Aber dafür brauche ich Euch!" Sein Dank galt den Wählern, seiner Familie und dem Wahlkampfteam. Sein Dank galt zudem seinem Mitbewerber Thomas Friedlein. Es sei ein sehr fairer Wahlkampf gewesen. "Es gab keine Verletzungen", betonte Rebhan.
Der CSU-Kandidat kam erst nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses ins Rathaus. Sein Herausforderer Thomas Friedlein verfolgte hingegen im Foyer am Monitor die Ergebnisse der einzelnen Wahlbezirke mit. Seine Enttäuschung konnte er dabei nicht verbergen.
Glückwünsche für den Sieger
Während sich Interessierte, darunter auch MdL Jürgen Baumgärtner (CSU), der Weißenbrunner Bürgermeister Egon Hermann (SPD) und der noch amtierende Bürgermeister Herbert Schneider, anstellten, um dem neuen Gemeindeoberhaupt zu gratulieren, entfernte sich Thomas Friedlein - nachdem er Bernd Rebhan seine Glückwünsche entgegengebracht hatte - unbemerkt. Wenig später war er im Sportheim in Theisenort zu finden.
Er sei mit 30 Prozent gestartet, erzählte er. In den letzten Tagen habe er sich aber wegen der vielen aufmunternden Worte bei den Hausbesuchen mehr erhofft. Landrat a. D. Oswald Marr habe ihn aufgemuntert und gemeint, als Neuling habe er doch ein beachtenswertes Ergebnis erreicht.
Thomas Friedlein ist erst seit zweieinhalb Jahren im Gemeinderat. Vor etwa drei Monaten wurde er von den SPD-Ortsverbänden als Bürgermeisterkandidat nominiert. Jetzt "will ich erst alles mal setzen lassen". Danach werde er zusammen mit seinem Team die Wahl analysieren. Eventuell werfe er in sechs Jahren wieder seinen Hut in den Ring.
Fest steht für Friedlein, dass er ab 21. März - an diesem Tag beginnt die Amtszeit von Bernd Rebhan - konstruktiv mit dem Bürgermeister und dem Gremium zusammenarbeiten will. Er will versuchen, möglichst viele Anregungen und Wünsche, die die Bürger während des Wahlkampfes an ihn herangetragen haben, in Zusammenarbeit zu umzusetzen.
Im Sportheim herrschte beinahe eine heitere Stimmung. Die Genossen und auch die Sportfreunde des TSF Theisenort freuten sich, dass ihr Kandidat ein beachtliches Ergebnis erzielt hatte. "Egal wie", meinte eine Anwesende, "der Friedel ist unser Bürgermeister der Herzen!"