Der Stadtrat stimmte dem Entwurf zum Rathausneubau zu. Die CSU wollte zwei Punkte verschieben: die Pforte und die Pläne für den Gewölbekeller im Schloss.
Bernhard Panzer
Der nächste Schritt ist getan: Die Stadtverwaltung kann jetzt in die Genehmigungsplanung für den Neubau des Rathauses gehen. Der Stadtrat stimmte dem Entwurf des Architektenbüros Bär, Stadelmann, Stöcker zu.
Allerdings gab es, etwas überraschend, auch mehrere Gegenstimmen, nämlich zwölf an der Zahl. Die CSU-Fraktion stimmte mit zehn Räten geschlossen dagegen, unterstützt von den beiden Freien Wählern. Für die Ablehnung der CSU war es maßgeblich, dass ihrem Wunsch, zwei Punkte vorerst auszuklammern, nicht stattgegeben wurde.
Da war einmal die Gestaltung des Foyers beziehungsweise des Pförtnerhauses. Schon das Wort Pförtnerloge wollte beispielsweise Ille Prockl-Pfeiffer nicht gefallen. Sie würde stattdessen modernerweise lieber einen Infopoint sehen. Auch ihre Fraktionskollegen Walter Drebinger ("Machen wir es doch wie im Atlantis") und Frank Gäbelein ("Ein modern gestaltetes Gebäude hat einen einladenden Tresen") sahen das so.
Konrad Körner machte die Kritik nicht zwingend am Namen fest, meinte aber, dass man in der jetzigen Planung schleusenartig ins Gebäude komme. Das aber sei keineswegs zeitgemäß: "So ein extra Raum mit Windfang ist oldschool."
Welcome Desk
Freilich wurde dem entgegengetreten. Ein Arbeitsplatz müsse den Vorschriften entsprechend eben abgetrennt sein, sagte Verwaltungsleiter Gerhard Höfler. Deshalb gebe es auch die "Pforte". Man könne ja auch anstelle von Pförtner "Welcome Desk Manager" sagen, meinte Bürgermeister German Hacker (SPD). Die eingeplante Doppeltür sei auch schon wegen der energetischen Ausrichtung des Gebäudes erforderlich. Und außerdem habe man im Anschluss an den einladenden Eingangsraum ein ebenso offenes Bürgerbüro - also nichts Schleusenartiges. Nichtsdestotrotz war er gemeinsam mit Verwaltung und Planer einverstanden, zeichnerisch eine Theke im Foyer mit vorzusehen und das nochmal zu diskutieren.
Steinhart beim Gewölbe
Nicht kompromissbereit zeigte sich Hacker allerdings beim Ratskeller, besser: beim Gewölbekeller des Ratskellers. Dieser Teil werde nämlich künftig nicht mehr der Gastronomie zugeordnet werden können. Stattdessen soll es die Lüftungsanlage beherbergen, die zur Zeit außerhalb des Schlosses steht, sowie Pausenräume für die Beschäftigten.
Als öffentlich bewirtschafteten Raum könne man das Gewölbe schon aus Gründen des Brandschutzes nicht mehr zur Verfügung stellen. Es gebe keinen zweiten Fluchtweg. Den zu schaffen wäre aber überaus schwierig und nur mit einem unverhältnismäßigen Umbau zu bewerkstelligen. Außerdem wäre das Gewölbe für den Fortbestand des Lokals nicht erforderlich, meinte Hacker.
CSU-Fraktionschef Bernhard Schwab sah das anders. Der Ratskeller werde somit künftig zur Ratsstube degradiert, meinte er. Er fand das einfach schade", denn "andere Städte richten so etwas her." Er wünschte, dass über dieses Thema noch einmal gesprochen werde. Denn: "Ich hätte den Ratskeller gerne erhalten."
Lüftung soll nach innen
Die große Lüftungsanlage, die derzeit draußen im Schlossgraben angebracht sei, müsse nach innen, entgegnete jedoch Bürgermeister Hacker. Der Bereich soll nämlich nutzbar gemacht werden. Außerdem bleibe das Gewölbe ja erhalten, "niemand will die Schankstätte historisch zerstören." SPD-Fraktionsvorsitzender Curd Blank schloss sich dem an. Es sei ein gefangener Raum, wie der Bürgermeister schon gesagt habe. Und es bestehe keine Fluchtmöglichkeit.
Das aber ließ wiederum Walter Drebinger (CSU) nicht verstehen. "Wir haben den Ratskeller doch damals umgebaut", sagte er. "Warum muss das jetzt plötzlich anders sein?" Drebinger verwies auf den Bestandsschutz und verlangte, dass das Gewölbe weiter gastronomisch genutzt werden dürfe.