Der Sitz der Schlüsselfelder Stadtverwaltung soll für rund 680 000 Euro umgestaltet werden.
"Ein wunderschönes Rathaus mit allerfeinsten Proportionen", urteilte der Bamberger Architekt Christoph Gatz über das Verwaltungsgebäude der Stadt Schlüsselfeld im Herzen der Altstadt. Nach dem Umbau der historischen Zehntscheune soll nun auch der Renaissancebau in seinem Inneren modernisiert und umgestaltet werden.
"Wir brauchen ein transparentes, bürgerfreundliches Rathaus", betonte Bürgermeister Johannes Krapp (CSU) in der Sitzung. Durch den Umbau der Zehntscheune seien drei Räume für die Verwaltung "verloren gegangen". "Gewonnen" habe man dafür den ehemaligen Sitzungssaal, der künftig durch die Verwaltung genutzt werden soll. Der knapp 90 Quadratmeter große Raum ist der eigentliche Grund für die Umgestaltung. Er soll abgeteilt werden und auf gut 55 Quadratmetern künftig das Einwohnermelde- und Passamt beherbergen. Außerdem ist noch Platz für einen Warteraum und ein "Reservebüro".
Wegen der Stufen, die zum alten Sitzungssaal führen, kann dieser Teil jedoch nicht barrierefrei ausgeführt werden. Dafür wird auf der anderen Rathausseite von der Zehntscheune her ein barrierefrei zugänglicher Beratungsraum für Rollstuhlfahrer eingerichtet.
Christoph Gatz, der schon den Umbau der Zehntscheune geplant hat, plant auch den Umbau des Rathauses. Wobei nach Meinung des Bürgermeisters das Erdgeschoss und die Bürgerbüros absoluten Vorrang haben. Beim Betreten des Rathauses befinde sich der Bürger in "einem dunklen, schummrigen Gang" und müsse überlegen, ob er sich nach rechts oder nach links wende. Das sei nicht mehr zeitgemäß. Die einstige Einfahrt soll nach dem Konzept des Planers mit einer Glastüre als "Wetterschleuse" ausgestattet werden. Dadurch könne das große Holztor künftig tagsüber offen stehen.
Auch die sehr beengten Verwaltungsräume (rechts vom Eingang) sowie die Toiletten sollen modernisiert werden. Die Planung sei mit den Mitarbeitern im Rathaus ausführlich durchgesprochen und abgestimmt worden, erklärte Bürgermeister Krapp.
Im Obergeschoss habe der Bürgermeister die Sparbremse gezogen, scherzte Gatz. Die Mitarbeiter seien mit ihren Büros zufrieden. Im Zimmer des Bürgermeisters soll lediglich ein neuer Teppichboden verlegt werden. Allerdings ist ein neuer Besprechungsraum mit einem Flachbildschirm geplant.
In einem Rathaus, das letztmals in den 1970er Jahren renoviert wurde, fallen natürlich jede Menge an Arbeiten an. Die 55 Fenster sind in die Jahre gekommen und müssen erneuert werden, ebenso die gesamte Beleuchtung einschließlich der Umrüstung auf LED-Leuchtmittel. Kabel und Fußböden müssen teilweise neu verlegt werden. Die Leitungen der sanitären Anlagen sind veraltet und vieles mehr. So erklären sich auch die veranschlagten Gesamtkosten von rund 680 000 Euro. Wie Krapp mitteilte, soll es mit dem Umbau im Herbst losgehen. Im Juli 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.