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Räuber überfällt "Norma"-Markt


Autor: Klaus Schmitt

Zeil am Main, Samstag, 14. November 2015

Kriminalität  Ein Unbekannter hat am Freitagabend den Kassierer des Discounters in Zeil mit einem Messer bedroht und Geld erbeutet. Die Fahndung der Polizei nach dem Mann blieb erfolglos. Besteht ein Zusammenhang mit früheren Fällen?
Der Tatort: Ein Unbekannter hat den "Norma"-Markt in Zeil am Freitagabend überfallen. Die Polizei fahndet nach dem Täter.  Foto: Ferdinand Merzbach


von unseren Redaktionsmitgliedern 
klaus Schmitt und Andreas Lösch

Zeil — Es passierte kurz vor dem Ladenschluss: Am Freitagabend hat ein Unbekannter den "Norma"-Supermarkt im Gewerbegebiet Gröbera in Zeil überfallen. Der Täter bedrohte einen Angestellten und ließ sich Geld in noch nicht bekannter Höhe aushändigen, wie die Polizei mitteilte. Der Kassierer blieb unverletzt. Die Polizei fahndete mit einem Großaufgebot - allerdings vergeblich - und bittet nun um Hinweise von Zeugen, um den Räuber zu finden.
Gegen 19.45 Uhr betrat der Gauner laut Polizeiangaben den Discounter in der Straße Sarlachen und begab sich unmittelbar in den Kassenbereich. Dort bedrohte er einen Angestellten mit einem Messer und ließ sich Geld aus der Kasse aushändigen. Unmittelbar danach flüchtete der Unbekannte aus dem Markt und zu Fuß weiter in Richtung Hauptstraße.
Eine Streife der Haßfurter Polizei war rasch am Tatort und leitete erste Fahndungsmaßnahmen ein. Außerdem kümmerten sich die Beamten um den Angestellten. Die Fahndung, an der mehrere Polizeidienststellen aus der Region und auch ein Polizeihubschrauber beteiligt waren, verlief bis in die Abendstunden ergebnislos. Es habe zwar einige Hinweise noch am Abend gegeben, die aber ohne Ergebnis blieben, erklärte ein Polizeisprecher. Eine heiße Spur sei nicht dabei gewesen. Am Tatort selbst übernahm noch am Freitag die Kripo Schweinfurt die Ermittlungen.
Nach ersten Erkenntnissen zu dem Tatverdächtigen dürfte dieser etwa 175 bis 180 Zentimeter groß und von schlanker Figur gewesen sein. Er war komplett schwarz gekleidet und trug eine Art Strick- oder Skimaske mit Löchern. Für Zeugen auffällig könnte seine Jogginghose gewesen sein. Diese war ebenfalls schwarz mit einem weißen und roten Muster an den Beinen.


Die Polizei bittet um Mithilfe

Wer Hinweise auf die Identität des Mannes geben kann oder eine verdächtige Person vor, während oder nach der Tat im Bereich des Supermarktes gesehen hat, wird gebeten, sich sofort über Notruf 110 zu melden. Sachdienliche Hinweise nimmt auch die Kripo Schweinfurt unter Telefon 09721/2021731 entgegen. Wer hat etwas gesehen und kann der Polizei helfen?
Mit der neuerlichen Tat stellt sich die Frage, ob es einen Zusammenhang mit ähnlichen Überfällen vor einigen Jahren in Zeil gibt. Dazu hat die Polizei bislang "keine Erkenntnisse", erklärte der Polizeisprecher am Wochenende. Die Frage werde aber im Zuge der Ermittlungen in den kommenden Tagen geprüft, versicherte er.
Vier Überfälle wurden damals begangen, die bis heute ungeklärt sind. In Zeil kam es von August 2011 bis Januar 2012 zu einer Serie von Raubüberfällen. Die Räuber hatten es jeweils auf Einzelhandels- beziehungsweise Dienstleistungsgeschäfte abgesehen, wo sie die Mitarbeiter oder Ladenbesitzer bedrohten, um an das Geld aus den Kassen zu gelangen. Im August 2011 war auf diese Weise die damalige Postagentur in Zeil überfallen worden. Später war der (nunmehr ehemalige) "Schlecker"-Markt ein Ziel, im Dezember wurde der NKD-Markt ausgeraubt - bei letzteren beiden war der Täter jeweils mit Messer bewaffnet. Diese Überfälle waren erfolgreich, die Täter erbeuteten mehrere hundert Euro. Ein weiterer Überfall auf den NKD im Januar 2012 scheiterte.


Suche nach einem Fahrzeug

Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten bestand, ist bis heute unklar. Darüber ließe sich erst etwas aussagen, wenn ein Täter festgenommen würde, denn dann ließen sich Vorgehensmuster und Beweismaterialien abgleichen. Zumindest scheint der missglückte Überfall auf den NKD-Markt im Januar 2012 für sich zu stehen: Hier gab die Zeugin, eine Verkäuferin, an, dass es sich um einen weiblichen Täter handeln könnte, der örtlichen Dialekt sprach. Bei den anderen drei Überfällen handelte es sich laut Zeugenaussagen um jeweils einen männlichen Täter.
Zwar sind die Ermittler damals im Fall der Tat im Januar dem Hinweis auf ein Fahrzeug nachgegangen, und es habe, so die Polizei damals gegenüber unserer Zeitung, entsprechende Überprüfungen gegeben, allerdings führten diese nicht zur Überführung der Täterin.