Der Bau einer Fischteichanlage durch einen Priesendorfer Bürger erhitzt seit einem halben Jahr die Gemüter im Gemeinderat. Der Fischzüchter möchte auf seine...
Der Bau einer Fischteichanlage durch einen Priesendorfer Bürger erhitzt seit einem halben Jahr die Gemüter im Gemeinderat. Der Fischzüchter möchte auf seinem Privatgrundstück drei Becken errichten, um dort Karpfen heranzuziehen. Gespeist werden sollen die drei Fischteiche aus der Hartmannsquelle und dem danach folgenden Seeholzgraben.
Zu diesem Vorhaben bildete sich im Gemeinderat eine starke Gegnerschaft. Gründe waren dafür, dass ein Drittel der Wasserversorgung eben aus dieser Hartmannsquelle gespeist wird, zudem sah der Rat bei Starkregen oder beim Ablassen der Teiche eine Hochwassergefahr. Der Antragsteller überarbeitete danach seine Pläne und reichte diese erneut beim Wasserwirtschaftsamt ein. Dieses sah nun keine Probleme bei der Wasserversorgung von Priesendorf und auch der Wasserqualität und auch keine erheblichen Auswirkungen auf den Hochwasserabfluss.
Durch diese Entscheidung, der sich auch das Landratsamt anschloss, fühlte sich der Priesendorfer Gemeinderat mit Bürgermeisterin Maria Beck (CSU) vor den Kopf gestoßen. Die Wasserversorgung von Priesendorf habe auf jeden Fall Vorrang, die Gefahr, dass der Eigentümer bei unzureichendem Wassernachfluss auf seinem Grundstück bauliche Maßnahmen wie Brunnen errichte und eine unzureichende Kontrolle, die durch das Wasserwirtschaftsamt nicht gewährleistet werden könne, sprächen gegen den Bau einer solchen Anlage.
"Sensibler Bereich"
Im einstimmigen Beschluss, das gemeindliche Einvernehmen erneut nicht zu erteilen, begründete dies der Gemeinderat damit, dass kein eindeutiges Vorrecht für die gemeindliche Wasserversorgung in der Genehmigung verankert sei und nach wie vor nicht geklärt sei, ob es dem Nutzer nicht möglich sei, neben dem Seeholzgraben auch im "sensiblen" Bereich, Wasser zu entnehmen.
Außerdem behandelte der Gemeinderat das Problem der Entwässerung oberhalb Melben und der Kreisstraße mit der Schindsgasse, wo sich bei starken Regenfällen die Kanaldeckel heben würden. Angedacht ist nun der Bau eines zusätzlichen Oberflächenwasserkanals, der in einer Kostenschätzung 56 000 Euro kosten soll, wobei hier noch Zuschüsse zu erwarten seien.
Festgesetzt wurde letztlich die Wahlhelferentschädigung für die Bundestagswahl, die Helfer erhalten nun 40 Euro für dieses Ehrenamt, der Gemeinderat war mit einer Gegenstimme dafür.