Planer zerstreut Bedenken der Stadträte

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Matthias Striebich
Matthias Striebich

Gräfenberg — Einen Antrag, um Niederschlagswasser im Untergrund versickern lassen zu dürfen, hat der Gräfenbeger Schotterwerksbesitzer Endreß beim Landratsa...

Gräfenberg — Einen Antrag, um Niederschlagswasser im Untergrund versickern lassen zu dürfen, hat der Gräfenbeger Schotterwerksbesitzer Endreß beim Landratsamt in Forchheim gestellt.
Das Landratsamt bat seinerseits die Stadt Gräfenberg, eine Stellungnahme abzugeben. Die Stadträte wollten aber den Planer vor Ort haben, um dringliche Fragen hinsichtlich der Verschmutzung klären zu können. Paul Müller vom gleichnamigen Planungsbüro stand deshalb den Räten nun Frage und Antwort.
Stadtrat Matthias Striebich (Grüne) bewertete es grundsätzlich als positiv, wenn Regenwasser versickert. Ob hier nun aufgrund des Steinbruchbetriebs mit verschmutztem Wasser gerechnet werden müsse, wollte er von dem Planer wissen. Müller konnte dies verneinen. Es gebe zwei Regenwasserversickerungsgebiete. Eines sei das bestehende 25 Hektar große Abbaugebiet, wo sich an der tiefsten Stelle ein Teich gebildet hat.
Dort versickere aufgrund des Untergrunds das Wasser langsam und beständig. Das zweite Gebiet sei Teil eines Konzepts, um das nicht verschmutzte Wasser fachgerecht versickern zu lassen.


Unangemeldete Kontrollen

Flächenbeläge wie Staub seien berücksichtigt. Auf einer mit Vlies bedeckten Sickerfläche versickere das Wasser, zudem würde eine Grasmulde ausgelegt. Alle Regelungen werden laut dem Planer eingehalten.
Zudem sei es dem Betreiber wichtig, alles in einem ordentlichen Betriebszustand zu halten. Auch Striebichs Frage nach Kontrolle konnte Müller bejahen. Das Wasserwirtschaftsamt komme unangemeldet. Die Schotterfirma sei jedoch von sich aus guten Willens, könne doch ein Ruf verloren werden. Ob durch das Wasser neue Hohlräume entstehen könnten, da es ein Karstgebiet sei, interessierte Striebich noch.


Zentrale Entwässerung

Ob dies ein Zwischenschritt für das Regenrückhaltebecken sei, wollte der Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) vom Planer wissen. Auch das verneinte dieser. Man könne dort nicht alles hinführen.
Doch auch die Fläche, die in den Kanal geführt werde, reduziere sich. In den Kanal wird beispielsweise die Fläche an der Waage gleich an der Einfahrt geführt. Das sei schon wasserrechtlich so geboten, dass dieses Wasser nicht versickere, sondern in der zentralen Entwässerung bleibe. Bisher habe es funktioniert, der Kanal wurde nicht verstopft. Wenn die Fläche verringert wird, werde es eher noch besser werden, meinte Müller. Die Bedenken des Stadtrats waren mit den Ausführungen vom Tisch.