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Photovoltaik abgelehnt


Autor: Werner Reißaus

Himmelkron, Mittwoch, 26. April 2017

Mit zwölf zu fünf Stimmen wurde der Wunsch der Projektgesellschaft "Südwerk" abgeschmettert, eine Photovoltaikanlage unterhalb der Bundesstraße 303 zu bauen.


Es war keine einfache Entscheidung für den Gemeinderat, doch in einer Diskussionsrunde wurde der Antrag der "Südwerk Projektgesellschaft" aus Burgkunstadt auf Einleitung eines Bauleitplanverfahrens für die Errichtung einer Photovoltaikanlage in Himmelkron, auf den Grundstücken unterhalb der Bundesstraße 303, Gemarkung Gössenreuth, mit zwölf zu fünf abgelehnt.
Der Projektträger hatte in einem Schreiben vom Anfang April die Einleitung eines Verfahrens für einen vorhabensbezogenen Bebauungsplan beantragt, um auf einer landwirtschaftlichen Fläche von 14 Hektar die Photovoltaikanlage zu errichten.


Auf Grundstücke verzichten

Noch am Sitzungstag war im Rathaus ein Schreiben von "Südwerk" eingegangen. Der Inhalt: Man würde auf die Grundstücke nördlich der B  303 verzichten - mit der Einschränkung, dass die noch verbleibende Fläche nicht optimal sei, weil die wirtschaftliche Vorgabe einer zehn Megawatt Anlage nicht erreicht werde.
Auch dieser Kompromiss änderte nichts daran, dass der Gemeinderat nach pflichtgemäßem Ermessen mehrheitlich entschied, die Anlage nicht zuzulassen - vor dem Hintergrund, dass eine Fläche von 3,5 Hektar bereits vor Jahren vom Gemeinderat für eine Photovoltaikanlage in dem Bereich südlich der B 303 ausgewiesen wurde.
Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) wies am Anfang der Debatte darauf hin, dass für ihn sowohl Gründe für eine Befürwortung als auch eine Ablehnung der Photovoltaikanlage sprechen: "Wenn wir heute dem Antrag nicht stattgeben, dann ist das Thema vom Tisch. Die genehmigte Fläche von 3,5 Hektar hat damit weiterhin Bestandsschutz. Es geht darum, die Argumente auszutauschen."
Der Bürgermeister machte deutlich, dass die Gemeinde, was erneuerbare Energien angehe, grundsätzlich positiv eingestellt sei. Aber: Auch die Errichtung von Windrädern am Lanzendorfer Berg unterhalb von Oberlaitsch wurde abgelehnt.
Schneider: "Ich habe was für die geplante Anlage übrig, aber wir hatten mit der Ausweisung von Gewerbeflächen bereits einen erheblichen Landverbrauch. Was die Entscheidung vielleicht erleichtert ist, dass der Projektträger auf die Flächen nördlich der B 303 jetzt verzichten würde." Was ihn aber störte: Die Anlage sollte nicht auf einer zusammenhängenden Grundstücksfläche errichtet werden.


Den Gewerbestandort ausbauen

Alfons Lauterbach (FW) sprach sich gegen die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens aus: "Für mich ist Himmelkron ein Gewerbestandort und wir wollen weitere Gewerbeflächen erschließen. Wir müssen aber auch auf unsere Bauern und die Natur Rücksicht nehmen." Ähnlich sah es Raimund Oetter (CSU): "Ich bin nicht dafür, denn es handelt sich um eine Fläche von 14 Fußballfeldern. Das passt optisch einfach nicht in die Landschaft." Hans Matussek (CSU) war geteilter Meinung, zumal der Gemeinderat dort bereits vor sieben Jahren eine Fläche von 3,5 Hektar zur Errichtung einer Photovoltaikanlage auswies: "Ich hätte nichts dagegen, wenn man diese Fläche erweitern würde, aber nicht in Richtung Gössenreuth."
Für die SPD-Fraktion verwies Rudi Gumtow darauf, dass die Gemeinde aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung einen enormen Landverbrauch hatte: "Die zukünftige Entwicklung müssen wir mit Augenmaß vornehmen und der Zerstörung unseres Landschaftsbildes entgegenwirken." Photovoltaikanlagen sollten, so die SPD-Fraktion, vielmehr auf vorhandenen Dachflächen oder im unmittelbaren Bereich der Autobahn errichtet werden. Gegen die Stimmen von Gerhard Schneider, seinem Stellvertreter Harald Peetz, und den Gemeinderäten Sebastian Herrmann und Karlheinz Schramm (alle CSU) sowie Gemeinderätin Katja Kreutzer (FW) wurde das beantragte Bauleitplanverfahren abgelehnt.