Für die Haushalte, die ihr Trinkwasser vom Zweckverband Pfarrweisacher Gruppe beziehen, verdoppelt sich ab 1. Januar die Gebühr pro Kubikmeter. Dies hat das Verbandsgremium am Mittwoch im Ämtergebäude...
Für die Haushalte, die ihr Trinkwasser vom Zweckverband Pfarrweisacher Gruppe beziehen, verdoppelt sich ab 1. Januar die Gebühr pro Kubikmeter. Dies hat das Verbandsgremium am Mittwoch im Ämtergebäude Ebern einstimmig beschlossen. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit 150 Kubikmetern Verbrauch pro Jahr bedeutet das eine Erhöhung von 195 Euro auf 407 Euro.
Die Mienen vom Verbandsvorsitzenden und Bürgermeister Ralf Nowak (Pfarrweisach) und den Verbandsräten Bürgermeister Jürgen Hennemann (Ebern), Bürgermeister Helmut Dietz (Untermerzbach), Stadträtin Irene Jungnickel (Ebern) und Gemeinderat Martin Kuhn (Pfarrweisach) zeugten von Unbehagen - sie mussten der Erhöhung von 1,30 Euro pro Kubikmeter auf 2,71 Euro zustimmen. Die Zahlen und die Kalkulation lieferte Stefanie Söllner von der Kämmerei der VG.
Nitratgehalt kommt teuer
Wie sie sagte, kommt die Erhöhung durch die Unterhaltskosten, höhere Lohnkosten sowie durch die Einstellung eines neuen Mitarbeiters im Bauhof Pfarrweisach zustande. Er muss rund zehn Stunden pro Woche für den Wasserweckverband tätig sein. Aber nicht nur das: Wegen des anhaltend hohen Nitratwertes im Trinkwasser hat der Zweckverband das Fachbüro GeoTeam (Bayreuth) beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Landwirten den Nitratwert langfristig zu senken. "Und das hat seinen Preis", konstatierte Vorsitzender Nowak.
Auch der Rückgang beim Wasserverbrauch schlägt zu Buche: Hat der Zweckverband 2013 noch 80 000 Kubikmeter Wasser verbraucht, waren es 2018 mit 78 000 Kubikmetern 2000 Kubikmeter weniger - die Kosten bleiben jedoch. Oder steigen. Zur Erinnerung: Vor 30 Jahren verkaufte der Zweckverband noch über 100 000 Kubikmeter. "Wir haben halt jedem Landwirt, der für seinen Betrieb einen eigenen Brunnen gebohrt hat, mit der Genehmigung geholfen", sagten Nowak und der Pfarrweisacher Bauhofleiter Roland Hartenfels unisono. Hartenfels berichtete von mehr Rohrbrüchen - nicht nur bei den Grundstücken, sondern neuerdings bei den Hauptleitungen, teilweise nach den Hochbehältern in Lichtenstein, Buch oder Dürrnhof. Er führt dies auf die trockenen Jahre 2018 und 2019 zurück. Dies habe heuer zu mehr Arbeitseinsätzen geführt.
Wegen der Rohrbrüche lobte Hartenfels die gute Zusammenarbeit mit den Bauunternehmen in Leuzendorf, Marbach und Altenstein. "Irgendwie bekommen die das immer auf die Reihe, dass wir in einer Notsituation einen Bagger mit Fahrer von denen bekommen. Ohne diese unbürokratische Hilfe könnten wir niemals einen Rohrbruch so schnell erledigen", so der Bauhofleiter.
Die Frage von Irene Jungnickel, ob es bei solchen Gebührenerhöhungen Zuschuss gäbe, verneinten Hennemann und Dietz. "Der Verbraucher zahlt", sagte Dietz nachdenklich.
Letztlich hoben alle Verbandsräte die Hand und segneten die Erhöhung für die nächsten drei Jahre ab.