Pater Bernhard - ein Wegweiser zu Gott

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50. Priesterjubiläum Pater Bernhards mit den Geistlichen (von links) Pfarrer Michael Hirmer, Pater Bernhard Braun, Pater Heribert Arens und Pater Johannes Thum Foto: Andreas Welz
50. Priesterjubiläum Pater Bernhards mit den Geistlichen (von links) Pfarrer Michael Hirmer, Pater Bernhard Braun, Pater Heribert Arens und Pater Johannes Thum Foto: Andreas Welz

Dankbar blickt Pater Bernhard Braun auf ein erfülltes Leben als Priester zurück. Bei einem Festgottesdienst in der Basilika Vierzehnheiligen am Sonntag wurde sein 50-jähriges Wirken vom Rektor der Bas...

Dankbar blickt Pater Bernhard Braun auf ein erfülltes Leben als Priester zurück. Bei einem Festgottesdienst in der Basilika Vierzehnheiligen am Sonntag wurde sein 50-jähriges Wirken vom Rektor der Basilika, Pater Heribert Arens, seinem ehemaligen Schüler Michael Hirmer, Pfarrer in Teublitz, Franziskuspater Johannes Thum und zahlreichen Gläubigen gewürdigt. Pater Bernhard war Hauptzelebrant des feierlichen Hochamtes.
Pater Heribert zeichnete in seiner Predigt den Dienst des Priesters das Bild eines Wegweisers aus den Bergen. Der müsse auf festem Grund und gerade stehen. Er müsse lesbar sein, weise er doch auf Ziele hin, die man noch nicht sieht, die aber da sind. Er stehe am Rand und stelle sich nicht mitten auf den Weg. Pater Heribert bezeichnete den Jubilar als einen überzeugenden Wegweiser zu Gott, an dem die Menschen sich orientieren können.


Leitspruch des Jubilars

"Erschienen ist im Kind von Bethlehem die Güte und Menschenfreundlichkeit unseres Gottes." Dieses Bibelwort aus dem Titusbrief ist der Leitspruch des Jubilars. Die Menschenfreundlichkeit und Güte Gottes erfahrbar zu machen, das bestimmte das Wirken des 78-jährigen Franziskaners. Wichtig ist für ihn auch ein Wort des Paulus aus dem Römerbrief: "Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. Seid untereinander eines Sinnes; strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig".
In der Seelsorge steht für Pater Bernhard das Zuhören ganz weit oben, es sei gleich wichtig wie das Ansprechen, sagte er. "Der Priester soll eine Gepäckabgabestelle sein, um die Menschen von ihren Lasten zu befreien", so sehe er seine Aufgabe im Gespräch mit Menschen, die Lasten im Leben zu tragen haben. In seiner Arbeit als Priester sei er nicht an Fehlern und Schwächen hängen geblieben, sondern habe sich immer daran orientiert, dass jeder Mensch einen guten Kern habe, fuhr erfort. Es gehöre zu seinem Verständnis des christlichen Menschenbildes, den Einzelnen so anzunehmen, wie er ist: "Mag ein Mensch noch so tief gefallen sein, Gott liebt ihn."
Besorgt ist Pater Bernhard über den Rückgang des Kirchenbesuchs. "Viele Menschen leben heute sehr oberflächlich und fragen nicht nach dem Sinn des Lebens", stellt er fest. Früher vertröstete man die Menschen auf das Jenseits, heute lebten viele nur im Diesseits, der Mittelweg wäre das Beste. "Früher lebten die Menschen 40 Jahre plus Ewigkeit, heute nur noch 90 Jahre", zitiert er den Pastoraltheologen Zulehner.
Geboren ist Pater Bernhard am 6. Oktober 1940 in Kleinostheim bei Aschaffenburg. 1962 trat er in den Franziskanerorden ein. Nach dem Noviziat studierte er Philosophie und Theologie an der damaligen Ordenshochschule in München. 2004 kam er als Wallfahrtsseelsorger nach Vierzehnheiligen.