Papst-Botschafter in Heroldsbach

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Pater Ludwig Müller, Diakon Georg Lindner und Nuntius Nikola Eterovic feiert mit weiteren Geistlichen einen Festgottesdienst. Foto: J. Hofbauer
Pater Ludwig Müller, Diakon Georg Lindner und Nuntius Nikola Eterovic feiert mit weiteren Geistlichen einen Festgottesdienst.  Foto: J. Hofbauer
 
 

Nuntius Nikola Eterovic aus Berlin zelebriert in der Gebetsstätte einen Festgottesdienst zur Erinnerung an die Marienerscheinungen in Fatima vor hundert Jahren.

Josef Hofbauer

Das goldfarben glänzende Messgewand von Nuntius Nikola Eterovic, dem Vertreter des Heiligen Vaters in Deutschland, zierte eine pailettenbestickte Madonna mit dem Jesuskind auf dem Arm. In der Marienkirche der Gebetsstätte Heroldsbach zelebrierte der gebürtige Kroate in Konzelebration mit 18 weiteren Geistlichen einen Festgottesdienst zu Erinnerung an die Marienerscheinungen vor hundert Jahren in Fatima.
Dazu waren Besucher mit Bussen aus Hessen (Vogelsberg-Kreis), Westfalen (Paderborn), Baden Württemberg und mit Privatwagen aus allen Teilen Frankens und der Oberpfalz angereist. Vor Beginn des Festgottesdienstes betete die Kirchengemeinde im gut besetzten Gotteshaus den Rosenkranz.


Keine Einwände der Kirche

Eingeladen hatte den Kirchenfürsten der Rektor der Gebetsstätte, Pater Ludwig Müller. "Ich habe bereits im vergangenen Jahr Erzbischof Ludwig Schick darüber informiert, dass ich anlässlich der Ereignisse in Fatima vor hundert Jahren zwischen 13. Mai und 13. Oktober jeden Monat einen hochrangigen Kirchenvertreter vor Ort haben möchte", informiert Müller. Dabei habe er den Erzbischof auch gefragt, ob er etwas dagegen hätte, wenn er den päpstlichen Nuntius einlade.
Der habe geschmunzelt und erklärt: "Probieren Sie es". Das habe ich getan, betont Müller, dem die Freude über den hohen Besuch ins Gesicht geschrieben steht. Dies gilt auch für Klaus Wenkemann, Mitglied des Stiftungsrates der Gebetsstätte. Er sieht in der Eucharistiefeier mit dem Stellvertreter des Papstes eine enorme Wertschätzung der Heroldsbacher Gebetsstätte.


Zentrum der Glaubenserneuerung

Bürgermeister Edgar Büttner hatte in der Begrüßung des in Berlin residierenden Kirchenmannes an die Worte von Ex Erzbischof Karl Braun erinnert, der vor 20 Jahren von einer Neu-Evangelisierung gesprochen hatte, die von der Gebetsstätte Heroldsbach ausgehe. Die Stärkung des Glaubens sei heute wichtiger denn je. Dies unterstrich der päpstliche Nuntius, der sich als Stellvertreter des Heiligen Vaters vorstellte. Er betonte die besondere Position Mariens, die er in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte. Ihr gebühre Patz eins unter den Jüngern, denn sie habe die Botschaft Jesu gelebt.


Kehrt um und tut Buße

In Fatima habe die Muttergottes die jüngst heiliggesprochenen Geschwister Jacinta und Francisco sowie deren Schwester Lucia nachdrücklich zum Rosenkranzgebet ermahnt und ihnen aufgetragen, die Menschen mögen umkehren und beten. Buße, Umkehr und Vergebung der Sünden sei auch heute die zentrale Botschaft. Die Menschen lebten, als ob es keinen Gott gebe. Deshalb sei es besonders wichtig, für die Menschen zu beten, die sich von Gott abgewandt hätten. Sie bedürften der Barmherzigkeit Gottes am meisten.
"Betet, betet viel", appellierte Nuntius Nikola Eterovic. Besonders im Oktober rief er zum Rosenkranzgebet auf, das oft gebetet werden solle. Beim Kampf gegen die Kirche, ja selbst gegen den Heiligen Vater, bediene sich die Kirche des Bildes vom Höllenfeuer. Dennoch sollten die Gläubigen optimistisch bleiben. Schließlich habe die Gottesmutter selbst versprochen, dass sie den Sieg gegen das Böse in der Welt davon tragen werde. Die Gläubigen rief der Stellvertreter des Papstes dazu auf, zu den christlichen Wurzeln zurückzukehren und Gott zu loben. Das geschah besonders eindrucksvoll am Ende des Gottesdienstes mit der Hymne: "Großer Gott wir loben dich".