Oliver Flake: "Unsere größte Herausforderung ist die Ausbildung"

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Oliver Flake
Oliver Flake

von unserer Mitarbeiterin Ekkehard Roepert Forchheim — Drei Monate hat Oliver Flake nun Zeit, sich einzuarbeiten. Der 42-Jährige ist der neue Kreisbrandrat: Wie berichtet, wurde er...

von unserer Mitarbeiterin Ekkehard Roepert

Forchheim — Drei Monate hat Oliver Flake nun Zeit, sich einzuarbeiten. Der 42-Jährige ist der neue Kreisbrandrat: Wie berichtet, wurde er von den Kommandanten der Kreis-Feuerwehren und von den Leitern der Werks-Feuerwehren mit 84 Prozent der 114 Stimmberechtigten gewählt.
Noch bis Juni ist Reinhardt Polster Kreisbrandrat und wird seinen Nachfolger bis dahin einarbeiten. Er habe Oliver Flake für dieses Amt vorgeschlagen, "weil bei ihm alles passt", sagte gestern Landrat Hermann Ulm (CSU), als er den frisch gewählten Kreisbrandrat präsentierte. Was muss alles passen, um dieses höchste Ehrenamt im Feuerwehrwesen erfüllen zu können? Landrat Ulm zählte die entscheidenden Merkmale auf: "Das Menschliche" und das Fachwissen müsse passen; das Amt müsse mit dem Beruf des Kandidaten kompatibel sein und die Familie müsse hinter der Kandidatur stehen.
"Ohne meine Frau ginge es nicht, mit ihr habe ich mich vorher abgestimmt", erzählte gestern Oliver Flake, der Vater zweier Kinder ist und dessen Sohn Nils auch schon bei der Feuerwehr (und beim THW) mitmacht. Flake stammt aus Hessen und arbeitet als Diplom-Braumeister in Neumarkt. Er war 2003 beruflich über Erlangen nach Kersbach gekommen, wo er auch Kommandant der Feuerwehr ist. Seine Beliebtheit unter den Aktiven der 125 Landkreis-Feuerwehren und sein überragendes Wahl-Ergebnis verdankt Oliver Flake wohl auch dem Umstand, dass er als Kreisjugendwart und als Kreisbrandmeister überzeugt hat.
Es sei für ihn eine Ehre, dieses Amt antreten zu dürfen, sagt der 42-Jährige: "Das bringt natürlich Verantwortung mit sich - ich sehe die Aufgabe aber vor allem mit einer gewissen Demut."
Ein Kreisbrandrat wird für sechs Jahre gewählt. Seine Aufgabe ist es, die großen Einsätze zu koordinieren und für die Verzahnung mit der Feuerwehr-Verwaltung am Landratsamt zu sorgen. Natürlich sollte ein Kreisbrandrat auch eine Vision haben, sagt Oliver Flake: Er sehe die "größte Herausforderung" in der Ausbildung. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gebe es ja wegen der Altersstruktur "gewisse Nachwuchssorgen" bei den Feuerwehren.
Der neue Kreisbrandrat zeigte sich gestern optimistisch, diese Herausforderung zu meistern. Der 42-Jährige stammt aus einer Feuerwehr-Familie. Schon sein Vater sei bei der Feuerwehr aktiv gewesen. Und er selbst sei zum frühest möglichen Zeitpunkt, also mit zwölf Jahren, der Wehr beigetreten. Ein Schlüsselerlebnis habe er mit 21 Jahren gehabt, als er zu einem Verkehrsunfall gerufen wurde, bei dem ein Feuerwehr-Kollege tödlich verunglückt war. Dieses schreckliche Erlebnis habe ihn aber eher noch bestärkt, als Helfer aktiv zu sein.