Die Wachenrother Kerwasburschen und -madla nahmen bei ihrem gestrigen Umzug auch die empfohlene Vorratshaltung aufs Korn. Die Themen der acht Wagen gingen vom US-Wahlkampf bis in den heimischen Stall.
Das TV-Duell von Clinton und Trump hatten sie genauso nachgestellt, wie "den nackten Wahnsinn" eines Spätheimkehrers, der sich schon vor seinem Haus auszog. Die Wachenrother Kerwasburschen und -madla hatten für den Umzug Zeit und Mühe nicht gescheut.
Acht Wagen fuhren am gestrigen Sonntagnachmittag durch die Hauptstraße, angeführt durch die Wachenrother Blaskapelle und bestaunt von vielen Zuschauern. Um die Themen besser zu verstehen, hatten die Akteure sogar eine "Kerwaszeitung" herausgebracht.
Neben "globalen" Themen wie dem "Wahlkrampf" um den künftigen US-Präsidenten ging es bei dem Spektakel doch in der Hauptsache um auffällige Begebenheiten, die sich praktisch vor der eigenen Haustüre ereigneten. Wäre als Ausnahme noch der Wagen zu nennen, der sich mit der Empfehlung der Regierung, Vorräte anzulegen, beschäftigte.
Große Überlebenschancen hätten die Wachenrother Kirchweihakteure demnach nicht, denn auf der empfohlenen Liste fehlte ein ordentlicher Biervorrat.
"Krawall im Stall", eine zerstörte Oberleitung mit totalem Telefonausfall in der Gemeinde, Pannen beim Baumaufstellen im letzten Jahr und schließlich ein zweifelhafter "Schwerlasttransport" waren die diesjährigen Themen. Dann wird alljährlich auch noch "die Kerwassau" ausgerufen. In diesem Jahr war es "Der Wanger" (hochdeutsch: Wagner), so der Spitzname des Burschen, der bei der Kerwa 2016 als erster blau war. Er durfte den Zug von einem Sautrog aus beobachten, nahm das Ganze aber sehr locker. Und natürlich - ohne dieses Thema wär's ja nur eine halbe Sach' - musste auch die Dorferneuerung herhalten. Besser gesagt, die beiden Lager, die sich in Wachenroth für und gegen die Verlegung der Staatsstraße gebildet und Unterschriften gesammelt haben.