Ökolandbau: Appell an eine nachhaltige Ernährung

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Der Bund Naturschutz (BN) hat am Mittwochabend im Café Kitsch seine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen abgehalten. Marion Ruppaner, Landwirtschaftsexperti...

Der Bund Naturschutz (BN) hat am Mittwochabend im Café Kitsch seine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen abgehalten. Marion Ruppaner, Landwirtschaftsexpertin des BN, informierte die Mitglieder mit ihrem Vortrag zum Thema "Ökologische Landwirtschaft in Bayern". Ökolandbau, Tierhaltung, Naturschutz und die Vorteile für die Agrarproduktion waren die Hauptthemen der Präsentation.
Dabei wollte Ruppaner mit ihrem Vortrag auch die Augen öffnen: "Wir müssen uns überlegen, ob das westliche Leitbild der Ernährung noch funktionieren kann", sagt sie. "Wir müssen vormachen, wie nachhaltige Ernährung funktioniert."
Verbraucher sollen demnach für Öko-Produkte aus heimischer Erzeugung sensibilisiert werden, damit "ein bewussterer Entscheidungsprozess an der Ladentheke" stattfinden kann. Auch in Kindergärten und Schulen sei es notwendig, das Bewusstsein für Bio-Erzeugnisse zu stärken. Seit 40 Jahren habe sich der Bund Naturschutz in Bayern "Ökolandbau" als Leitbild gesetzt. Marion Ruppaner erklärte, dass mit dem Projekt "Öko Regio 2020" eine Verdoppelung der Ökoregionen stattfinden soll. "In Bayern gibt es bereits 12 Ökoregionen", sagt sie. "Oberfranken gehört leider nicht dazu."


Wird Ökolandbau ein Trendsetter?

Vor allem die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Kommunen sowie Natur- und Umweltschutz durch Biolandwirtschaft sei für die Umsetzung wichtig. Die Initiative konnte seit 2013 die Ökoregionen um 13 Prozent erhöhen. "Wir brauchen mutigere Ziele. Der Ökologische Landbau kann zum Trendsetter werden", so Ruppaner. Sie betont dabei, dass an dieser Stelle vor allem die Kommunen gefordert seien, eigene Flächen zu diesem Zwecke an Landwirte zu verpachten. Warum unterstützt der Bund Naturschutz den Ökolandbau so stark? "Ein geschlossener Betriebskreislauf, Erhaltung eines gesunden, lebendigen Bodens, weite Fruchtfolge und vorbeugender Pflanzenschutz", sind laut Ruppaner die Gründe. Auch die Tierhaltung kann im gleichen Atemzug profitieren.


Mehrpreis für Bio zahle sich aus

In Bayern gebe es nach wie vor Märkte, die nicht bedient und im ökologischen Landbau unterversorgt seien. Demgegenüber stehe der Konsum und die Überproduktion: "Bio-Produkte sollen sich mehren. Hier muss der Staat mit allen seinen öffentlichen Einrichtungen als Vorbild dienen", sagt Ruppaner und erklärt eine Neuerung: "Seit November 2015 gibt es nun ein neues Bayerisches Bio-Siegel. Rund 100 Unternehmen machen mit. Wenn insgesamt mehr Betriebe umstellen, dann würde es sich leichter vermarkten lassen."
Der Mehrpreis, den Kunden für Bio-Produkte in Kauf nehmen, zahle sich laut der Expertin wiederum aus. "Verlässlichkeit, Vertrauen und Skandalfreiheit", umschreibt Ruppaner die Vorzüge von Bio. Schwachstellen, die durch große Handelswege entstehen, würden komplett vermieden.
Im weiteren Verlauf der Versammlung berichtete Susanne Meier über die Erfolge der Programmaktivitäten der Kreisgruppe des BN Kronach. "Die Stadtoase gibt es nun seit 13 Jahren und rund 3000 Kinder kommen uns im Jahr besuchen", freute sich die Umweltbildungsmanagerin. Sie teilte allerdings mit, dass ihr Ferienprogramm aufgrund beruflicher Veränderungen nicht mehr stattfinden könne. Trotzdem sei das Angebot für 2016 gut aufgestellt. Eine Ameisenwanderung, Bibertour, Steigerwaldfahrt und ein botanischer Spaziergang gehören dabei zu den Höhepunkten. Die Neuwahlen änderten nichts an der bereits bestehenden Vorstandschaft mit Elisabeth Hoffmann und Christiane Geipel. madö