ÖDP-Besuch auf dem Demeter-Gärtnerhof

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Dietrich Pax vom Gärtnerhof Callenberg (Zweiter von rechts) im Gespräch mit dem ÖDP-EU-Abgeordneten Klaus Buchner (von links), Elisabeth Raschke (ÖDP Bayern) und Klaus Klumpers (Coburger ÖDP-Stadtrat) Foto: privat
Dietrich Pax vom Gärtnerhof Callenberg (Zweiter von rechts) im Gespräch mit dem ÖDP-EU-Abgeordneten Klaus Buchner (von links), Elisabeth Raschke (ÖDP Bayern) und Klaus Klumpers (Coburger ÖDP-Stadtrat) Foto: privat

"Die EU ist derzeit mit der Gießkanne aktiv. Wenn man sie vom Kopf auf die Füße stellt, wirken die EU-Subventionen erst für eine gute, gemeinwohlorientierte Landwirtschaft", stellt der ÖDP-Europa-Abge...

"Die EU ist derzeit mit der Gießkanne aktiv. Wenn man sie vom Kopf auf die Füße stellt, wirken die EU-Subventionen erst für eine gute, gemeinwohlorientierte Landwirtschaft", stellt der ÖDP-Europa-Abgeordnete Klaus Buchner fest. Beim Besuch zusammen mit dem Coburger ÖDP-Stadtrat Klaus Klumpers und Elisabeth Raschke von der Bayern-ÖDP auf dem Demeter-Gärtnerhof Callenberg diskutierte er eine vernünftige Fortentwicklung der EU-Landwirtschaftspolitik mit Dietrich Pax, der seit 1992 biologisch-dynamisch wirtschaftet und sich als "Öko-Lobbyist" versteht.

Beide, der Kernphysik-Professor und der Gärtner, sind sich einig: Derzeit zahlt Brüssel seine Subventionen in zwei Säulen aus. 80 Prozent der Subventionen werden an landwirtschaftliche Betriebe nach Fläche vergeben. Nur 20 Prozent der Geldsummen werden für bestimmte Leistungen, wie zum Beispiel Landschaftspflege, vergeben.

Die Flächenprämie heißt: kleine, mittlere und große Betriebe werden je Hektar unterstützt. Jedoch: je größer der Betrieb ist, umso mehr kann er "absahnen". Der ehemalige Bundesvorsitzende der Öko-Demokraten, Buchner, fordert ganz klar eine Deckelung im Subventionsbezug. "Derzeit tut die Politik alles, um Monsterbetriebe der Agrarindustrie zu füttern, während Familienbetriebe im derzeitigen Gießkannen-Subventionssystem nach Fläche alt aussehen und nacheinander aufhören. Das ist systematisch gewollt", so Buchner.

Angemessene Bezahlung nötig

"Es wird Zeit, dass die 80-Prozent-Säule eine angemessene Bezahlung bietet für spezialisierte Landwirtschaftsleistungen. Landschaftliche, biokulturelle, artendiversitätserhaltende Maßnahmen gehören bezahlt. Sie tragen zu einem lebensfördernden, gesunden Leben in Bayern und ganz Europa bei", präzisiert der Schäfer, Gärtner und regionale Ökokisten-Vertreiber Dietrich Pax. Der Unterschied zwischen Subventionsvergabe und einer angemessenen Bezahlung von Dienstleistungen wird weiter diskutiert werden. Für eine umweltschonende Landwirtschaft, welche regionale Entwicklungen unterstützt, ist eine Revision der Gießkannenpolitik unabdingbar.

Die ÖDP setzt sich seit mehr als 30 Jahren für Natur und Umwelt, direkte Demokratie und eine gerechte Gesellschaft auf allen Ebenen ein. red