Nitrat im Grundwasser

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Harald Gülzow analysiert eine Brunnenwasserprobe. Foto: PR
Harald Gülzow analysiert eine Brunnenwasserprobe.  Foto: PR

In einem Labormobil auf dem Paradeplatz in Forchheim können Interessierte am kommenden Montag ihr Brunnenwasser untersuchen lassen.

Gerade jetzt in der Corona-Krise verbringen viele Familien ihre freie Zeit im eigenen Garten. Das selbst angebaute Gemüse und die Blumen brauchen viel Wasser, um nicht zu vertrocknen. Außerdem möchten die Kinder im Wasser planschen - doch ein Besuch im Freibad ist in diesen Zeiten nur eingeschränkt möglich. "Wichtig ist, dass kostbares Leitungswasser gespart wird und geklärt wird, ob das eigene Brunnenwasser ohne Gesundheitsgefahren zum Gießen von Gemüse oder zum Befüllen des Planschbeckens geeignet ist", erklärt Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende des Vereins VSR-Gewässerschutz.

Nitrate und Pestizide würden das Grundwasser der landwirtschaftlich intensiv genutzten Region verschmutzen. Außerdem könnten durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten. Die gemeinnützige Organisation VSR-Gewässerschutz bietet am Montag, 29. Juni, auf dem Paradeplatz in Forchheim eine Untersuchung des eigenen Brunnenwassers an.

Wasserproben können von 15 bis 17 Uhr am Labormobil abgegeben werden. Peter Brückner, Rentner im Bundesfreiwilligendienst, hilft dem Physiker Harald Gülzow am Informationsstand, damit die Bürger bei der Abgabe ihrer Wasserprobe nicht lange warten müssen.

Im Vorfeld wurde ein Hygiene- und Abstandsplan erstellt, damit alle sicher ihre Wasserprobe abgeben und trotz Corona ausführlich beraten werden können. Eine Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wird gegen eine Kostenbeteiligung von zwölf Euro durchgeführt. Diese Untersuchung wird bereits vor Ort durchgeführt, so dass die Bürger ihre Ergebnisse schon gegen Ende der Aktion abholen können.

Gegen weitere Kostenbeteiligungen werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie Eisen, Phosphat oder Bakterien angeboten. Das Ergebnis dieser Analysen wird mit einer Bewertung per Post zugesandt. Außerdem beantwortet Harald Gülzow immer freitags zwischen 10 und 13 Uhr Fragen unter Telefon 02831/9763342.

Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollen zur Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen genutzt werden. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5-Liter-Flaschen aus Kunststoff. Das Team vom VSR-Gewässerschutz bietet am Mobil neben den allgemeinen Informationen zu Belastungen und deren Ursachen auch eine individuelle Beratung für den jeweiligen Brunnenbesitzer an, um mögliche Belastungen und deren Ursachen zu besprechen.

Die Brunnenbesitzer und der Verein sollen so gemeinsam dazu beitragen, dass die Wasserqualität des Grundwassers verbessert wird - auch außerhalb von Wasserschutzgebieten.

Messergebnisse werden regelmäßig in Karten zusammengefasst, um Belastungsschwerpunkte deutlich erkennbar zu machen. So wurde auch eine Nitratkarte-Franken 2019 erstellt, die auf der Internetseite der Gewässerschützer eingesehen werden kann. Der VSR-Gewässerschutz entstand als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen im Rheineinzugssystem - damals noch unter dem Namen "Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse".

Nitrat ist ein Bestandteil von Dünger. Bringen Landwirte und Gartenbaubetriebe Gülle und Mineraldünger auf, besteht immer die Gefahr, dass Nitrat ins Grundwasser gelangt. Dadurch kommt es häufig zur Nitratbelastung von Brunnenwasser. Wasser mit höheren Nitratkonzentrationen ist aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Trinken geeignet. Auch die Verwendung zum Befüllen eines Planschbeckens oder Teichs wird eingeschränkt. Beim Gießen ist es wichtig, die Nitratkonzentration zu kennen. Eine Nitratanreicherung im Gemüse kann man verhindern, indem Nährstoffe aus dem Gießwasser bei der Düngung angerechnet werden.

Eisen im Grundwasser

Nitrat kann im Grundwasser aber auch abgebaut werden. Allerdings entsteht dabei gelöstes Eisen. So stellen viele Brunnenbesitzer in den letzten Jahren fest, dass ihr Brunnenwasser immer eisenhaltiger wird. Eine hohe Eisenkonzentration im Brunnenwasser kann das Wasser gelb-orange verfärben. Außerdem kann es beim Gießen zu Pflanzenschäden kommen. Durch die Ablagerungen kommt es zu verstopften Leitungen und Schäden an Geräten. red