Neumühle bekommt ihr altes Mühlrad

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Stefan Linz aus Bad Staffelstein hat das Wahrzeichen Altenkunstadts, die Neumühle, erworben und möchte daraus ein Kleinod mit 19 barrierefreien Wohnungen machen. Einstimmig wurde eine Änderung an der ...

Stefan Linz aus Bad Staffelstein hat das Wahrzeichen Altenkunstadts, die Neumühle, erworben und möchte daraus ein Kleinod mit 19 barrierefreien Wohnungen machen. Einstimmig wurde eine Änderung an der bisherigen Planung vom Bauausschuss genehmigt: Statt einer Doppelgaube und zwei Einzelgauben sollen nun drei Einzelgauben das historische Wahrzeichen Altenkunstadts schmücken.
Was Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) mehr umtrieb als die drei Gauben, war die Frage, ob auch alle Auflagen des Denkmalschutzes eingehalten werden. "Diese sind nicht baugenehmigungspflichtig. Dafür ist das Landratsamt zuständig. Das wird uns nicht mitgeteilt, sondern wirkt sich nur auf die Höhe der staatlichen Zuschüsse aus, die der Bauherr erhält", antwortete Gerd Hofmann von der Bauverwaltung. Eine Aussage, die Winkler so nicht stehen lassen konnte: "Wir können nicht sagen, das geht uns nichts an. Die Neumühle ist schließlich das Wahrzeichen Altenkunstadts. Dementsprechend muss es auch gebaut werden."


Planungen abstimmen

Das alte Mühlrad will die Gemeinde wieder anbringen. Mit Blick darauf betonte Winkler, dass die Planungen zwischen dem privaten Sanierer und der Gemeinde parallel abgestimmt werden müssten, um "am Ende nicht vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden", wie ihm Walter Limmer von der Jungen Wähler Union (JWU) beipflichtete. Hümmer versicherte, in der nächsten Bauausschusssitzung eine Kostenschätzung für die Anbringung des Mühlrades vorzustellen.


Ein erboster Bürgermeister

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So könnte man ein anderes Projekt von Stefan Linz überschreiben. Neben der restaurierten Mühle will der Investor aus Bad Staffelstein eine Wohnanlage mit 20 Altenwohnungen, die gemietet werden können, errichten. Die Baugrube wurde bereits ausgehoben. Einige Ratsmitglieder störten sich daran, dass die einzuhaltenden Abstandsflächen und die Anzahl der Stellplätze der Gemeinde nicht bekannt seien. Mit sechs zu fünf Stimmen wurde die Bauvoranfrage abgelehnt, was Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) auf die Palme brachte: "Ein Investor plant ein solches Projekt und wir stehen nicht dahinter. Das gibt es nicht." Das Gemeindeoberhaupt hatte zuvor darauf hingewiesen, dass es einen großen Bedarf für solche Wohnungen in Altenkunstadt gebe. Über 60 Anfragen stünden derzeit in der Warteschleife. Auch Bewohner von Regens Wagner sollen laut Hümmer einziehen. "Sie sollen lernen, selbstständig zu leben", sagte der Redner.
Auf Nachfrage von Karlheinz Hofmann (SPD) teilte Gerd Hofmann von der Bauverwaltung mit, dass der Antragsteller eine zweite Bauvoranfrage einreichen könne. Man werde dann beim Landratsamt bezüglich der Abstands- und Parkflächen nachfragen.
Welche Farbe darf ein Dachziegel haben? Darüber gingen die Geschmäcker im Bauausschuss auseinander. Gerhard und Monika Beer wollen ihr Haus in der Straße Kienmühle in Altenkunstadt mit moosgrünen Ziegeln eindecken. Doch nicht alle waren glücklich darüber. "Die Ziegel fügen sich nicht ins Ortsbild ein", monierte Winkler. Gerd Hofmann erwiderte, dass eine bestimmte Farbe in diesem Fall nicht durchsetzbar sei. Das habe eine Nachfrage beim Landratsamt ergeben. "Das ist eine Geschmackssache", sagte der Redner. Nur in einem Bebauungsplan könne man eine bestimmte Farbe festlegen. Das Anwesen befinde sich allerdings nicht in einem Neubaugebiet, sondern innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile, für die es keine Pläne gebe, so Hofmann.


Grünes Licht für grüne Ziegel

Stephanie Dittrich machte darauf aufmerksam, dass es an der Mainbrückenkreuzung ein Anwesen mit blauen Ziegeln gebe. Da es keine rechtliche Handhabe gegen die grünen Ziegel gibt, verzichtete man auf eine Abstimmung. Die Hausbesitzer können ihr Dach in grün eindecken.
Unweit des Baiersdorfer Wanderparkplatzes treibt der Eichenprozessionsspinner in einem dem Freistaat gehörenden Waldstück sein Unwesen. Die Raupen des Schmetterlings verfügen über Härchen, die beim Menschen Allergien auslösen können. Ein Warnschild für Wanderer steht bereits. Winkler bat den Bürgermeister darum, den Staatsforst aufzufordern, geeignete Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten. stö