Eine Woche vor dem großem Tag herrscht bereits rege Betriebsamkeit in dem neuen Probenheim der Autenhaus'ner Musikanten. Fleißige Helfer legen eifrig Hände an, um den Räumen den Schliff zu geben für d...
Eine Woche vor dem großem Tag herrscht bereits rege Betriebsamkeit in dem neuen Probenheim der Autenhaus'ner Musikanten. Fleißige Helfer legen eifrig Hände an, um den Räumen den Schliff zu geben für die Einweihungsfeier am Samstag, 21. Juli. Mit dem Pinsel erhalten letzte Ecken einen weißen Anstrich, Fenster werden geputzt und im Außenbereich kräftig Unkraut gezupft. Alles wirkt frisch und neu, selbst an den Schallschutz an der Decke haben die Musikanten gedacht.
Vor vier Jahren hat es in dem Gebäude, das einst die Schule in
Autenhausen war, noch ganz anders ausgesehen. Der Zahn der Zeit hatte an dem Haus genagt, seitdem dort kein Unterricht mehr stattfand. Ein Unternehmen hatte es später zunächst bis in die 90er Jahre als Betriebsstätte genutzt, später diente es ihm noch nur als Abstellraum. Die Autenhaus'ner Musikanten erlebten in den vergangenen Jahren einen Zuwachs - 140 Mitglieder zählen heute zum Verein. Über einige Jahrzehnte probten die Musiker im Gemeindehaus in Autenhausen. "Wir hatten dafür 40 Quadratmeter zur Verfügung, zum Schluss war das eine Zumutung", erinnert sich Vorsitzender Konrad Keller. Der Verein suchte deshalb nach Alternativen und er hatte Glück: Über ein Mitglied konnte der Kontakt zum Eigentürmer der "Alten Schule" hergestellt werden, der nach Angaben von Konrad Keller ein Herz für Vereine hat. Über den Kaufpreis waren sich beide Seiten schnell einig, allerdings bereiteten den Verantwortlichen der Autenhaus'ner Musikanten die ersten Kostenschätzungen einer umfangreichen Sanierung und Umwandlung in ein Probenheim Kopfzerbrechen.
Nach einigen Streichungen und ersten Förderzusagen blickte die Vereinsführung wieder optimistisch in die Zukunft und ging das Projekt mit Elan und hoch motiviert an: Schließlich sicherten sich die Autenhaus'ner Musikanten Zuschüsse vom Kulturfonds Bayern, von der Stadt Seßlach und dem Landkreis Coburg über dessen Förderung der Jugendarbeit im musisch-kulturellen Bereich. Außerdem gewannen sie auch Spender und Unterstützer bei den heimischen Betrieben. Letztlich halfen einige Mitglieder auch mit einem Darlehen. "Toll ist aber auch die Eigenleistung, die wir eingebracht haben", betont Konrad Keller hervor.
Insgesamt 25 Leute haben mit angepackt. Die Zahl der Stunden beziffert der Vorsitzende auf rund 3000. Entstanden sind ein großer Probenraum, ein Sitzungs- und Unterrichtsraum, ein Büro, eine Küche und Toiletten. Im Keller werkeln die Autenhaus'ner Musikanten noch an einem Jugendraum. An drei Tagen in der Woche finden Proben und Einzelunterricht statt. Mit einem Haupt- und einem Nachwuchsorchester sowie einer Bläserklasse hat der Verein in dem Seßlacher Stadtteil ein breites Fundament gelegt. Etwa 30 Auftritte haben die Musikanten im Jahr bei verschiedenen Anlässen. "Wir bieten Musik für Jung und Alt - von Rock und Pop bis Blasmusik", sagt Konrad Keller. Wenn die Innenarbeiten abgeschlossen sind, wollen sich die Autenhaus'ner Musikanten den Außenanlagen zuwenden. Außerdem haben sie vor, ihre stetige Nachwuchsarbeit fortzusetzen. "Wir planen auch, wie früher, einen Konzertabend zu gestalten."
Carsten Höllein