Neue Nutzung, doppelter Effekt

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Michaela Schmälzle und Michel Ehrlicher vor dem Außenlager Zollschere der Dr. Schneider Kunststoffwerke. Fotos: Friedwald Schedel
Michaela Schmälzle und Michel Ehrlicher vor dem Außenlager Zollschere der Dr. Schneider Kunststoffwerke. Fotos: Friedwald Schedel
Blick in das Innere der Lagerhalle
Blick in das Innere der Lagerhalle
 

Erweiterung  Das Neuseser Unternehmen Dr. Schneider hat die Produktionshalle der Holzwerke Franz angemietet. Die heißt jetzt Außenlager Zollschere. Der Logistik-Chef erläutert, warum das neue Gebäude ein Glücksfall für seine Firma ist.

von unserem Redaktionsmitglied 
Friedwald Schedel

Kronach — Es kommt wieder Leben in die fast nagelneue Produktionshalle der Holzwerke Franz: Seit Kurzem nutzt sie die Dr. Schneider Unternehmensgruppe als sogenanntes Außenlager Zollschere. Dort werden Zukaufprodukte und Ladungsträger für den Ersatzteildienst gelagert. Das stellt eine deutliche Entlastung für den Hauptstandort Neuses dar.
"Das Außenlager Zollschere ist optimal für uns", freut sich Michel Ehrlicher, Leiter der Werkslogistik von Dr. Schneider. Ende 2012, Anfang 2013 wurde das Gebäude als Produktionshalle für die bei einem Großbrand im Frühjahr 2012 zerstörten Holzwerke Franz errichtet. Es ist für Krantechnik ausgerichtet und hat ringsum Tore, durch die Lkw in den Komplex fahren könnten. "Die Halle ist bereits in der Grundstruktur auf logistische Prozesse ausgerichtet und eignet sich daher sehr gut für unsere Zwecke", bestätigt der Logistikchef. Die Ware wird hinten an der Halle angeliefert und im Inneren sukzessive nach vorne bewegt. Es wären aber - in die Zukunft gedacht - auch Andockstationen möglich, ebenso wie ein Hochregallager oder gar eine Verlängerung um 60 Meter. Diese ist für Dr. Schneider aber aktuell nicht erforderlich, denn die Maße des Gebäudes sind opulent: 120 Meter Länge, 45,8 Meter Breite, zehn Meter Höhe. Nutzbare Fläche: 5500 Quadratmeter. Da lässt sich was reinstellen. Michel Ehrlicher und Michaela Schmälzle, Pressesprecherin der Dr. Schneider Unternehmensgruppe, erläutern, warum das Außenlager Zollschere eine so gute Entlastung für den stark frequentierten Standort Neuses-Süd darstellt. Im ehemaligen Sägewerk werden sogenannte Zukaufprodukte, die nicht in Neuses hergestellt werden, sondern die von Lieferanten kommen, zwischengelagert. Außerdem ist sie für den Ersatzteildienst gedacht, weil Dr. Schneider eine Ersatzteildienstpflicht von 15 Jahren für auslaufende Fahrzeug-Modelle hat. "Wegen immer kürzerer Laufzeiten der Modelle durch frühzeitige Facelifts und einer größeren Technologiebandbreite hat der Umfang des Ersatzteildienstes deutlich zugenommen", verdeutlicht Michaela Schmälzle. Für sie ist auch der regionale Aspekt wichtig. Dr. Schneider suchte Lagermöglichkeiten, die Halle stand leer. "Wenn es eine gute Lösung in der Nähe gibt und man regional helfen kann, sollte man das auch tun", stellt sie heraus.


Sehr gut gedämmte Halle

Das Außenlager Zollschere stellt eine Entlastung für das Werk in Neuses dar, vor allem hinsichtlich des Lastwagenverkehrs. Der wird sich an der Zollschere in Grenzen halten. Die Anwohner ringsum, vor allem die in Friedrichsburg, können beruhigt sein. Die Geräuschentwicklung wird gering sein, schon gar nicht zu vergleichen mit der eines Sägewerks. Außerdem ist die Lagerhalle, das hat Michel Ehrlicher in den heißen Sommerwochen gemerkt, sehr gut gedämmt. Auch für den Winter erwartet er, dass sich die gute Isolierung beim Heizbedarf auswirkt.
Eine Win-win-Situation für alle: Die ehemalige Halle des Sägewerks wird von der Firma Dr. Schneider genutzt. Damit können die Anwohner leben. Dr. Schneider muss nicht neu bauen und hat eine Entlastung für den Standort Neuses.