klaus schmitt Das Problem mit Sauerstoffmangel in Gewässern in der Gemarkung Knetzgau ist offenbar größer als bisher angenommen. Neben dem Wörthsee, der am ...
klaus schmitt
Das Problem mit Sauerstoffmangel in Gewässern in der Gemarkung Knetzgau ist offenbar größer als bisher angenommen. Neben dem Wörthsee, der am Montag umkippte, ist auch der nahe gelegene Hochreinsee betroffen. Das war sogar schon vor dem Wörthsee, bestätigte das zuständige Wasserwirtschaftsamt in Bad Kissingen. In beiden Gewässern sind laut der Behörde Fische verendet.
Am Montag wurde festgestellt, dass im Wörthsee Sauerstoffmangel herrscht. Die Feuerwehr wurde verständigt. Sie spritzte Wasser in den See, um ihn mit Sauerstoff anzureichern. Erste Messungen haben eine leichte Verbesserung gezeigt.
Ob der See damit wieder "gesund" ist, bezweifelt das Wasserwirtschaftsamt in Bad Kissingen, das einen Vertreter noch am Montag nach Knetzgau geschickt hat. Das Problem sei vielschichtiger und komplexer, sagt Uwe Seidl.
Der stellvertretende Amtsleiter in Bad Kissingen geht davon aus, dass sich der Wörthsee erst mit dem nächsten Regen komplett erholt.
Nach seinen Angaben wurde am Montag ein Sauerstoffgehalt im Wörthsee von zwei Milligramm pro Liter gemessen. Zum Vergleich: Der benachbarte Main hat einen Normalwert von sechs bis sieben Milligramm pro Liter. Eventuell sinkt er mal auf fünf Milligramm ab. Zwei Milligramm pro Liter sind nach seiner Einschätzung ein "sehr niedriger" Wert.
Vier Gründe gibt es nach seiner Darstellung dafür, dass ein See wegen des Sauerstoffmangels umkippt: Trockenheit, die Nährstoffbelastung, den Fischbestand und Schlamm. All diese Faktoren beeinflussen sich laut Seidl gegenseitig - deswegen seine Aussage, dass die Problematik vielschichtig und komplex ist.
Schon vor den Problemen im Wörthsee hat es laut Seidl ähnliche Schwierigkeiten im nicht weit entfernten Hochreinsee gegeben. Auch dort seien Fische wegen des Sauerstoffmangels verendet. Allerdings wurde dort nicht belüftet, wie es am Montagabend am Wörthsee geschehen ist. Die Maßnahmen der Feuerwehr hält Uwe Seidl für sinnvoll, aber nicht ausreichend. Es muss halt mal regnen!