Bilanz Die Aktivitäten des Landesbunds für Vogelschutz haben in der Corona-Zeit nicht gelitten. Es gab zwar keine gesellschaftlichen Veranstaltungen, aber die Mitglieder haben viel bewirkt.
Wolfgang Desombre
Im Landkreis Coburg hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) aktuell mehr als 2600 Mitglieder, davon mehr als 100 Mitglieder im aktiven Ehrenamt. Das heißt, sie kümmern sich in 15 unterschiedlichen Arbeitsgruppen nicht nur um die Belange von Vögeln, sondern um alle bedrohten Tiere und Pflanzen im Landkreis. Der Verein betreut über 250 Fledermauskeller, über 300 Eulennistkästen und rund ein Dutzend Storchenhorste. Außerdem hat er eine Greifvogelauffangstation in Neu- und Neershof und eine Fledermausanlaufstelle in Ahorn.
Nicht selten sind es die LBV-Mitglieder, die die Dürre und Hitze im Coburger Land besonders genau registrieren. LBV-Vorsitzender Frank Reißenweber erinnerte bei der Hauptversammlung an die Extremwetterlagen in den vergangenen drei Jahren mit großer Trockenheit, aber auch schweren Gewittern und Überschwemmungen in diesem Jahr. "Der Klimawandel hat weltweit jetzt schon drastische Auswirkungen", sagte Reißenweber. Das halbwegs Gute daran: Ökologische Themen werden laut Reißenweber in der Gesellschaft immer wichtiger. Bei all den Diskussionen sei der LBV an vorderster umweltpolitischer Front und finde mittlerweile auch immer mehr Gehör, sagte Reißenweber. Das Volksbegehren Artenvielfalt "Rettet die Bienen" sei politisch ein Riesenerfolg gewesen. Die Umsetzung binde viel Arbeitszeit und sei eine der wichtigsten Tätigkeitsfelder der Landesgeschäftsstelle. Außerdem seien etwa zehn Prozent der bayerischen Staatswaldfläche aus der Nutzung genommen.
Veränderung und Erfolge
Bei der Greifvogelstation in Neu- und Neershof stehen den Worten von Reißenweber zufolge Änderungen an. Ulrich Leicht wird nach 53 Jahren als Leiter dieser Station in das zweite Glied treten. Derzeit wird ein neues Team ausgebildet, das die Aufgaben übernehmen wird. Im Coburger Land seien derzeit 17 Weißstorch-Brutpaare und zwei im angrenzenden Steinachtal. In Bayern gebe es über 800 Storchenpaare.