Name neu, Leiter neu, Ziele neu

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Der Chor "Cantus Vox Herzogenaurach/Niederndorf" bei einem Konzert in der Kirche St. Otto in Herzogenaurach Foto: Richard Sänger
Der Chor "Cantus Vox Herzogenaurach/Niederndorf" bei einem Konzert in der Kirche St. Otto in Herzogenaurach Foto: Richard Sänger

Thomas Leyer hat beim traditionsreichen Chor "Cantus Vox" den Dirigentenstab übernommen.

- Der ASV-Chor hat mit Thomas Leyer nicht nur einen neuen Chorleiter, sondern sich auch einen neuen Namen gegeben. Unter der Bezeichnung "Cantus Vox Herzogenaurach/Niederndorf" tritt das Ensemble am Sonntag, 5. November, um 19 Uhr erstmals in dieser Konstellation in der Kirche St. Josef auf. Auf dem anspruchsvollen Programm stehen "Kompositionen von Barock bis Moderne".
Wie Vorsitzender Peter Lautenbach aus der Chronik erzählt, trat der Gesangverein Niederndorf unzählige Male auf. Später bereicherten viele Chorausflüge das Vereinsleben.
18 Männer aus Niederndorf, Hauptendorf, Neuses und Herzogenaurach hatten den Gesangverein am 22. Dezember 1885 gegründet. Zum Vorsitzenden wählten sie den Maler Johann Geinzer aus Niederndorf, die Chorleitung übernahm Oberlehrer Mayer aus Herzogenaurach, der in Niederndorf auch das Amt des Gemeindeschreibers ausübte.


Mit Lebensmitteln bezahlt

Die Gründungsmitglieder kauften ihrem Chorleiter eine Violine und für die Sänger ein Liederbuch. Bereits im Januar 1896 wurde in der Gastwirtschaft Fink die erste Chorprobe gehalten und ein für damalige Verhältnisse hoher Mitgliedsbeitrag von zehn Pfennigen pro Woche einkassiert.
In den Inflationsjahren 1922/1923 wurde der Chorleiter von den Sängern mit Lebensmitteln bezahlt. Hans Fink, der Vater der späteren Chorleiterin Betty Studtrucker, war es, der 1939 den gemischten Chor gründete und damit auch Frauen den Zugang zum Gesangverein ermöglichte. Möglicherweise war ein Grund dafür auch, dass viele Männer und Sänger zur Wehrmacht eingezogen wurden.
Aus dem Gesangverein heraus folgte 1946 zusammen mit den Fußballern die Gründung des Allgemeinen Sportvereins (ASV) Niederndort. Ein Jahr später übernahm Betty Fink (später Studtrucker) im Alter von nur 18 Jahren die Leitung des Chors. Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass die Zahl der Chromitglieder stetig anstieg.


Mehrtägige Chorreisen

Im April 2001 übernahm Manfred Meier den Dirigentenstab von Betty Studtrucker und sorgte für einen weiteren Aufschwung des Chors. Fortan wurde jedes Jahr ein Konzert mit unterschiedlichen Themen und auch Musikern veranstaltet. Auch trat der Chor regelmäßig bei Konzerten der Sängergruppe, des Sängerkreises und auch außerhalb als Gastchor auf.
Auch regelmäßige mehrtägige Chorreisen, natürlich mit Auftritten, gehörten zum Jahresablauf. Neben regelmäßigen Chorseminaren führte man die Stimmbildung ein, um die Leistungen des Chors und das Repertoire weiter zu steigern. Aus Altersgründen gab Chordirektor, Komponist und Dirigent Manfred Meier Ende 2016 die Leitung des Chors ab.


Hochgesteckte Ziele

"Mit Thomas Leyer konnten wir wieder einen exzellenten Chorleiter gewinnen", erklärte Lautenbach. Der neue Dirigent wolle - auf der guten Vorarbeit aufbauend - das Ensemble weiterentwickeln und es auf neue, interessante Projekte und hochgesteckte Ziele vorbereiten.
Als Ausdruck der Neuausrichtung gab sich der Chor auch einen neuen Namen. Das Repertoire der Niederndorfer Sängerinnen und Sänger umfasst zeitloses Liedgut für gemischte Chöre ebenso wie moderne Kompositionen und geistliche Kirchenlieder sowie konzertante Projekte und Gospels.


Premiere am 5. November

Am 5. November wird Thomas Leiyer erstmals bei einem eigenen Konzert den Dirigentenstab in die Hand nehmen, wobei er auch zeigen will, dass er zudem ein guter Moderator und ein ausgezeichneter Pianist ist und auch die Violine beherrscht.
Als nächstes Projekt plant der Chorleiter für das Frühjahr die Aufführung der "Europäischen Symphonie" des Niederndorfer Komponisten Volkmar Studtrucker. Für Ende 2018 steht dann die "Johannes-Passion" von Johann Sebastian Bach auf dem Programm.
Der Chor probt immer donnerstags von 20 bis 21.45 Uhr im ASV-Sportheim Niederndorf und ist jederzeit offen für Neuzugänge. "Wir sind ein Laienchor, bei dem jeder vorbeischauen kann, ohne Vorsingen, ohne Verpflichtung. Wer kommt, wird vielleicht feststellen, dass Singen in der Gemeinschaft ein herrliches Hobby ist", erklärt Peter Lautenbach und würde sich über Neuzugänge freuen.