Im Kleinkunstbrettla in Untersteinach fand eine Benefizveranstaltung zugunsten der "Herzkissenaktion" statt.
Kleine rote Luftballons in Herzform wiesen den Weg ins Kleinkunstbrettla in Untersteinach. Dort richteten Michael Krug aus Ludwigschorgast und Diana Miskolci aus Himmelkron eine Benefizveranstaltung für die "Herzkissenaktion" zugunsten von Krebspatienten am Kulmbacher Klinikum aus. Gedacht war der Abend einerseits als Dankeschön für die inzwischen 15 Näherinnen, die für Krebspatienten herzförmige Kissen als Tröster und zum Festhalten in einer schwierigen Lebensphase anfertigen, andererseits, um Spenden für das Material zu sammeln. Der Saal, den das KKB kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, war voll.
Psychische Stütze
Warum Herzkissen und was sie für Patienten bedeuten, erläuterten Diana Miskolci und Sandra Krug im lockeren Gespräch mit Moderator Joffrey Streit. Jede der beiden Frauen hatte nach der Krebsdiagnose oder nach der Operation ein solches Kissen in Herzform erhalten, das ihnen als psychische Stütze diente und heute noch "in schwachen Tagen" hilft.
Krebs sei kein Tabuthema, man solle es in die Öffentlichkeit bringen. Und man könne sich dann durchaus feiern, wenn das Schlimmste überstanden ist. Den Abend hatte Michael Krug angestoßen - aus Überzeugung, dass die Herzkissenaktion eine gute Sache sei, und aus Dankbarkeit, dass seine Frau die Krankheit nun einigermaßen überstanden hat, wie er sagte.
Die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen brachte die Idee mit den Kissen aus den USA nach Europa, sie breitete sich wie ein Lauffeuer auf weltweit 16 Länder aus. In Deutschland gibt es zurzeit mehr als 260 Gruppen.
Mehr als 75 000 Frauen erkranken laut der Deutschen Krebshilfe jährlich allein an Brustkrebs. Laut Diana Miskolci wurden von der lokalen Gruppe seit 2014 insgesamt 950 Kissen genäht. Von der Sammlung beim Benefizabend werden weitere Nadeln, Stoffe und Füllwatte angeschafft.
Trotz des schwierigen Themas wurde aus dem Benefizabend eine lockere Veranstaltung, bei der sich Betroffene trafen, um es sich einfach gut gehen zu lassen. Dafür sorgten anschließend Stefan "Das Eich" Eichner mit einem Galopp durch sein aktuelles Programm und zwei Liedern von Reinhard Mey sowie schließlich die Gruppe "Elixier" (Holger Höhn, Frank Hofmann, Walter Schönheiter und Stefan Luschner) mit Deutsch-Pop.