In der Erlanger Hugenottenkirche sollen Hörgeschädigte auf ihre Kosten kommen.
Am 23. September um 17 Uhr gibt es ein Konzert speziell für Hörgeschädigte in der Erlanger Hugenottenkirche.
Die musikalische Reise geht vom tiefsten Mittelalter über den Barock-Stil zum Irish Folk bis hin zum klassischen Jazz. Ausgangspunkt der Veranstaltung war die vorherrschende Meinung, dass Hörsysteme und Musik schlecht zu harmonieren scheinen. Diese Meinung will die Firma Funk Hör- und Sehzentrum zusammen mit der Hören schenken e.V. mit ihrem Ehrenvorsitzenden Günther Beckstein widerlegen. Der Erlös des Konzerts geht zugunsten des Vereins Hören-Schenken.
"Der Hall der Kirche hilft uns"
"Der Grund, dass wir uns für die Hugenottenkirche entschieden haben, ist die besondere Architektur dieses Bauwerks", sagt eine Mitarbeiterin des Veranstalters.
"Das Konzert wird eigens für Hörgeschädigte veranstaltet. Selbstverständlich können auch interessierte Nichthörgeschädigte das Konzert aufsuchen, aber unser Hauptaugenmerk liegt auf dem musikalischen Erleben der Hörbeeinträchtigten. Zu diesem Zweck können die Hörgeräte vor dem Beginn des Konzerts auf das eigene Hörerleben eingestellt werden. Der Hall der Kirche hilft uns, im Zusammenspiel mit den Geräten ein einzigartiges Hörerlebnis zu schaffen", erklärte sie.
Im Zusammenspiel mit der Technik ist auch die Leistung des menschlichen Gehirns wichtig. Denn, selbst wenn Klänge manchmal akustisch nicht mehr wahrgenommen werden können, kann der Klangcharakter eines Instrumentes aus der Erinnerung ergänzt werden. Die Musiker sind dabei einmal die Hörgeräte-Akustikerin Jutta Augustat und ihr Mann Bernd Dehmel. "Die stellen das Ganze auf die Beine", so die Veranstalter. Diese besondere Art eines Konzertes wurde bereits im Berliner Dom veranstaltet. Mit durchschlagendem Erfolg. Die Erlanger haben sich von dort die Idee geholt.
