Jubiläum Der äußerst aktive Burschenverein Reichenbach feiert am Wochenende seine Wiedergründung vor 75 Jahren.
Seinerzeit, vor fast hundert Jahren, durften nur unverheiratete Burschen ab 16 Jahren eintreten, um sich für die "Förderung und Pflege der Kameradschaft, des kulturellen Lebens, der Berufstüchtigkeit, der Heimatliebe und der Erhaltung von Glauben und Sitte" einzusetzen.
Das unter anderem schrieb bereits im Jahr 1925 die Satzung vor, als der "Katholische Burschenverein Reichenbach" gegründet wurde. Auch, dass der gewählten Führungsmannschaft ein Präses, also ein geistlicher Vorstand, zugeordnet sein muss.
In der Zeit des Nationalsozialismus wegen des explizit religiösen Bekenntnisses verboten, wurde der Verein 1947 dann wieder ins Leben gerufen. Diese Wiedergründung vor 75 Jahren wird nun am Wochenende groß gefeiert.
Mittlerweile ist der Reichenbacher zwar der letzte Burschenverein im ehemaligen Dekanat Kulmbach, doch er ist aktiv wie eh und je, und so wird es auch bleiben. Die Ziele der Satzung gelten unverändert auch heute noch. Nur was die Mitgliedschaft betrifft, haben sich die Zeiten geändert.
Niemand wird mehr bei seiner Heirat ausgeschlossen, auch Frauen werden aufgenommen und machen inzwischen sogar etwa die Hälfte der Mitglieder aus. Das ist auch notwendig, denn mit jetzt 180 Aktiven ist der Burschenverein der Motor des Gemeinschaftslebens im Dorf mit seinen etwa 130 Einwohnern.
Mit der Wiedergründung haben die Burschen auch gleich begonnen, sich ein eigenes Haus zu bauen, das nach vier Jahren fertig wurde und seither samt Umgriff immer wieder ausgebaut, angebaut und in Schuss gehalten wurde.