Bereits am Sonntag kann Brose Bamberg in die Finals um die Deutsche Meisterschaft einziehen. Der FT lässt mit einer Serie zu den Play-Offs die Fans zu Wort kommen.
Vor dem dritten Halbfinale gegen den FC Bayern kommt Detlef Marsfeld zu Wort. Der 63-jährige Bamberger mit Wohnort Stegaurach ist ein Basketballer, der seit 1966 von der orangen Kugel fasziniert ist und schon seit Zeiten der JFK-Halle eine Dauerkarte besitzt.
Wie entstand Ihr Kontakt zum Basketball?Detlef Marsfeld: Ein Schulfreund hat mich 1965 zum CVJM gebracht. Insider wissen es: Dort war auch die Geburtsstunde des Bamberger Basketballs in den 50er Jahren. Der CVJM verfügte schon damals über einen Hartplatz mit Basketballkörben. So konnten wir dort jede freie Minute spielen. Mit meinen Mitspielern waren wir sozusagen die Basketballer des CVJMs der 2. Generation. Ich selbst habe dann auch noch den Schiedsrichterschein gemacht. 1977 wechselte ich als Aktiver zum TSV Hirschaid und spielte dort noch bis 1992. Seitdem versuche ich in Freizeitmannschaften dem Basketball auch auf dem Spielfeld verbunden zu bleiben, etwa bei den "Kettenrauchern".
Was fasziniert Sie am Basketball?Basketball ist ein sehr schnelles Mannschaftsspiel, welches mit viel Dynamik, Kraft- und Ausdauereinsatz gespielt wird und ein außerordentliches Reaktionsvermögen erfordert. Sehr viele unterschiedliche Spielertypen können in der Mannschaft mitspielen. Insbesondere als Führungsspieler bist du permanent gefordert, den Plan deiner Mannschaft zu verfolgen, aber dann auch individuell davon abzuweichen, wenn der Gegner dies verhindert.
Wer ist Ihr Lieblingsspieler? Wenn ich einen herausheben soll, ist für mich Janis Strelnieks mein Lieblingsspieler. Mit ihm verändert sich unser Spiel, es wird sicherer im Ballvortrag. Wie wertvoll er für unser Spiel ist, haben wir bei seiner Rückkehr nach verletzungsbedingter Auszeit gesehen. Er zieht zuverlässig seine Kreise über das Spielfeld und versenkt mit stoischer Ruhe seine Dreier. Aber eigentlich habe ich gar keinen Lieblingsspieler. Mein Liebling ist die Mannschaft und ihre attraktive Art und Weise, wie sie Basketball spielt. Was diese Mannschaft in der Euroleague geleistet hat, war einfach Klasse. Dafür an euch und eure Organisation nochmals Danke, Danke und Danke!
Wie beurteilen Sie die Brose Bamberg-Lehrstunde der besonderen Art im Spiel 1gegen die Bayern?Es war im 1. Viertel eine herausragende Defensiv-Leistung der Mannschaft. Offensiv war unsere Mannschaft ohne Ausfälle über alle Spieler verteilt mit hohen Trefferquoten. Melli und Theis verwöhnen uns ja regelmäßig mit ihrer Defensivleistung, aber was unser "Rado" abgeliefert hat, war herausragend, nahezu perfekt positioniert zu jedem Rebound auf seiner Seite. Hut ab, für mich war das die besondere Leistung an dem Tag!
Was erwarten Sie sich nach dem Donnerstags-Spiel morgen gegen die Münchner?Das wird ein Kampfspiel. Ich erwarte, dass die Bayern mit allen Mitteln versuchen werden, dieses Spiel zu drehen. Im zweiten Spiel haben sie ja bereits 38 Minuten auf Augenhöhe gekämpft und erst zum Schluss das Spiel durch zwei leichte Ballverluste aus der Hand gegeben.
Fabien Causeur und Janis Strelnieks waren beim Auswärtssieg unsere Schlüsselspieler. Ich hoffe, dass am Sonntag der Heimvorteil unsere Mannschaft tragen wird und sie wieder mit mehr Energie ins Spiel findet als am Donnerstag. Sollten wir das schaffen, dann bin ich mir sicher, dass es am Ende 3:0 stehen wird.
Welchen Fan sollen wir diese Fragen in der nächsten Woche stellen?Ich passe weiter an Ed Brambrink: Er ist ein Basketballer mit Leib und Seele und Herr der Bretter bei so manchem Freizeitturnier. Wir kennen uns seit fast 30 Jahren und spielten gemeinsam bei den "Kettenrauchern".
Die Fragen stellte
Bertram Wagner.