Zum 27. Mal lieferte Neuensee den Beweis dafür, was die Gemeinschaft leisten kann.
War das ein neuer Besucherrekord? Am Samstagabend stellte das 27. Dorffest in Neuensee offensichtlich alle vorausgegangenen Feste in den Schatten. Längst reichte der Platz vor der ehemaligen Schule nicht mehr aus. Man hatte gut vorgesorgt.
Entlang der Schwürbitzer Straße reihte sich Biergarnitur an Biergarnitur und alle Tische waren voll besetzt. Für den Besucheransturm gibt es eine einfache Erklärung. Einmal mehr verwandelte sich der Kern des Michelauer Ortsteils in ein Schlaraffenland für Feinschmecker. An sieben Stationen gab es kulinarische Köstlichkeiten vom Irish Angus Steak bis hin zu herzhaften Langos. Das abwechslungsreiche und umfangreiche Angebot sorgte nicht nur dafür, dass niemand Hunger leiden musste, sondern auch dass die Ausgabe der Speisen in einem Rekordtempo vor sich ging.
So gesehen hatte der Veranstalter Wort gehalten. "Wir haben aus unseren Fehlern gelernt", hatte Matthias Hofmann als einer der Mitverantwortlichen gegenüber der Presse erklärt. Nervtötende Schlangen, wie sie sich noch im Vorjahr vor dem Giant Mammut Smoker gebildet hatten, erlebte man diesmal nicht trotz so leckerer Köstlichkeiten wie Spare Ribs, Irish Flank Steak Burger oder der gefährlich klingenden Bacon Bomb. Allerdings hatte man auch den Eindruck, als würde die fränkische Küche den Smoker-Spezialitäten etwas den Rang ablaufen. So punktete das "Goldene Eichhorn" aus Weidhausen mit herzhaften fränkischen Gerichten von Rindfleisch mit Kren, Schäufele und Sauerbraten. Letzterer überzeugte auch das Ehepaar Jetschick aus Berlin.
Berliner lieben Brotzeit
Die hatten im Internet vom Dorffest erfahren und begeisterten sich nicht nur für die herrliche fränkische Landschaft, sondern auch für die leckere und preiswerte lokale Küche. Auf Herzhaftes hatten die Neuenseer Vereine gesetzt, die für den kleineren Hunger ein alternatives Angebot unterbreiteten. Bei der Feuerwehr gab's Bratwürste und Steak vom Holzofengrill, die Soldaten- und Reservistenkameradschaft punktete mit Calamaris, Fisch- und Lachsbrötchen. Lisel hatte ihre Langos im Angebot, und wer an den weiß gedeckten Tischen beim Weinstadl Platz nahm, der wurde nicht nur mit einem guten Tropfen, sondern auch mit original Südtiroler Speck oder Almkäse aus Heublumenmilch verwöhnt.
Natürlich zogen es die allermeisten Besucher vor, bei Musik im Freien unter den großen Sonnenschirmen zu sitzen. Das bekam auch die Dorffest-Cafeteria im großen Saal des Kulturhauses zu spüren trotz eines leckeren Kuchen- und Tortenangebots, das die Liebhaber süßer Köstlichkeiten mit der Zunge schnalzen ließ.
Hinzu kam, dass nicht wenige Besucher eine bleibende Erinnerung an das 27. Dorffest mit nach Hause nehmen konnten. Im Untergeschoss der ehemaligen Schule hatte der Obst- und Gartenbauverein einen umfangreichen Flohmarkt aufgebaut. Dank großzügiger Spenden auch aus der Geschäftswelt konnte man hier zu Dumpingpreisen fündig werden vom Palmwedel bis hin zum Wandbild mit Hintergrundbeleuchtung.