Mit den Kindern kam das Licht

2 Min
Die Kinder brachten Licht in das Dunkel der Kirche.
Die Kinder brachten Licht in das Dunkel der Kirche.
Der Jugendchor "Cantarella", ...
Der Jugendchor "Cantarella", ...
 
... der Frauenchor trugen zum Gelingen des Konzerts bei. Fotos: Geiling
... der Frauenchor trugen zum Gelingen des Konzerts bei. Fotos: Geiling
 
... der Männerchor der "Sängerlust" und ...
... der Männerchor der "Sängerlust" und ...
 

Konzert  Weihnachtslieder von fünf Chören der "Sängerlust" und die Weihnachtsgeschichte in fränkischer Mundart waren das Rezept für einen einprägsamen Adventsabend in der Eltmanner Stadtpfarrkirche.

von unserem Mitarbeiter Günther Geiling

Eltmann — Die Weihnachtsgeschichte stand im Mittelpunkt eines wohl einmaligen Konzertes, das die fünf Chöre der "Sängerlust Eltmann" mit alten und neuen Weihnachtsliedern präsentierten und womit sie zu einer besinnlichen Stunde in der Vorweihnachtszeit beitrugen.
Die Stadtpfarrkirche von Eltmann war bis auf den letzten Platz besetzt. Mit der Volksweise aus Kärnten "Zünd' an des Licht" stimmte das "Doppelsextett" unter Leitung von Fred Söldner in den Abend ein, als die Kirche noch abgedunkelt war und es erst durch den "Lichtergang der Kinder" und die Kerzen der Sänger an den Seitenwänden langsam heller wurde. In dieses Szenarium erklang dann vom Kinderchor der "Wallburgspatzen" das Lied "Vor 2000 Jahren" aus dem Weihnachtsmusical "Am Himmel geht ein Fenster auf".

Die Hirten sprachen fränkisch

Der Vorsitzende der "Sängerlust", Werner Singer, griff die Geschichte auf, und zwar in seiner fränkischen Mundart, in der er die Weihnachtsgeschichte zwischen den Liedern vortrug.
Singer hatte auch "a Wörtla voraus" und meinte, "Dezember wird`s wie jedes Joä, äs Weihnachtsfest steht kurz bevoä, oo alla Eckn hörst `äs klinga - aa Leut, die sunst ganz selt`n singa, erinnern sich oo alta Liedä und trällern alle Jahre wieder. Ich hab jedoch so mei Bedenkn, ob die aa ihr Gedankn lenkn, zu dera G`schicht vom Christuskind, wie mä sie in der Bibl find".
Und auch der Kinderchor mit Dirigentin Sonja Wißmüller stellte die Frage mit dem Lied, "ob die Maus dabei gewesen ist?" Kinder- und Jugendchor wiesen mit dem Text "Wenn wir Gott in der Höhe ehren, kehrt bei uns hier der Frieden ein" darauf hin, dass die Menschen in Frieden miteinander leben sollten.
Genau da hinein erklang die Friedensglocke mit den Stimmen des Männerchores unter der neuen Dirigentin Regina Huber und der Weise "Wenn ich ein Glöcklein wär" und dem Gruß an Maria "laut wollt ich läuten, das soll ringsum allen bedeuten: Ave Maria". Fast zwangsläufig folgte dann das Lied, das ohne kirchliche Überlieferung populär wurde: "Maria durch ein Dornwald ging". Der Text erzählt ja, dass sich dabei das Dorngestrüpp in ein Rosenparadies verwandelte, und der volle Klang des Männerchores kam in dem griechischen "Kyrie eleison" voll zum Tragen. Dem schloss sich die "Heilige Nacht" von Ludwig van Beethoven an.
In der fränkischen Mundart von Werner Singer wurde die Erzählung dann hektisch. "Net weit vom Stall, hinter an Berg, ham Hirtn in an klaana Pferch Schäfla und Ziegn`n in der Nacht vor Wölf und Räuber gut bäwacht. Doch plötzlich springa alla auf und glotzn starr zän Himml nauf: doo leucht auf aamol a grells Licht und blend sie stockvoll nei ihrn G`sicht! Sie schmeißn sich nei`n Sand vor Schreck, dann is der Lichtschein wieder weg. Schließlich söcht aanä fasziniert: "Geht mit! Doo is scheint`s wos passiert! Des Licht hat ausg`schaut wie a Stern - des is a Zeichn vo Gott, dem Herrn!"

Der erste größere Auftritt

Genau hier stimmte der Frauenchor ein mit "Jetzt fangen wir zu singen an", setzte nach mit "Sterne der heiligen Nacht" von Slavko Avsenik und berichtete nach einer Volksweise aus Frankreich "Engel künden helle Freude". Auch für ihren neuen Dirigenten Armin Müller war es mit den Frauen der erste größere Auftritt - und der war gelungen.
Rhythmisch und vielstimmig hörte man dann das Doppelsextett mit dem Spiritual "Virgin Mary had a Baby Boy" und dem Stück "In una grotta", bevor von der Empore das Instrumentalstück aus "Salomo" von Georg Friedrich Händel für zwei Trompeten (Regina Huber und Armin Müller) und Orgel (Ralf Hofmann) erklang.

... hat die Andacht an End

Im fränkischen Evangelium wurde es nun sogar gefährlich. "Des Chaos war groß, alla Leut sen gärennt. Und aa in dem Stall hat die Andacht a End. Die drei Herrn ham mit dem Herodes ja g`sprochn und merkn, dass er sei Wort hat gäbrochn! Sie wolln etz ganz schnell in die Heimat zärück, sie wünschn Maria und Josef viel Glück und ratn ganz dringend, des Land zä verlassn, bevor sie die römischn Häscher nuch fassn."
Der Jugendchor Cantarella folgte mit dem "Advent Peace Canon" und Lena Stolz an der Querflöte sowie Ralf Hofmann am Piano. Dem schloss sich dann das Weihnachtslied "Adeste fideles" an und alle Besucher stimmten in das Schlusslied "O du fröhliche ein". Das Publikum dankte mit stehendem Beifall.