Am Montag, 8. Juni, öffnet das Freibad Herzogenaurach seine Becken. Wer gemütlich seine Runden ziehen will oder auf der Liegewiese sich unabhängig des Wetters entspannen möchte, hat allerdings einige Regeln zu beachten.
Michael Busch Der Bäderchef Patrick Geiger fasst es in wenigen Worten zusammen: "Wir waren mutig." Und ergänzt: "Es wird keine Bädersaison wie in den Jahren zuvor sein!" Zusammen mit dem ersten Bürgermeister German Hacker und dem Geschäftsführer der Herzowerke, Jürgen Bauer, stellt er das Konzept für die kommenden Wochen vor.
Hacker erklärte zunächst, dass man sich entschlossen habe, den Badebetrieb aufzunehmen. "Wir starten mit der verkürzten Saison am 8. Juni." Um die Gäste in der Corona-Krise vor einer Ansteckung mit dem Virus zu schützen, wurde nach den Vorgaben der 5. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 29. Mai verfahren. Das, was sich sehr verwaltungstechnisch anhört, findet allerdings in vielen Bereichen seinen Niederschlag, führt Geiger aus.
Da sind zunächst einmal die Eintrittszeiten. Um möglichst vielen Personen den Freibadbesuch zu ermöglichen, werden die Öffnungszeiten in zwei Blöcke eingeteilt. Das Bad hat von 8 bis 13.30 Uhr geöffnet und von 14.30 Uhr bis 20 Uhr. Die Besucher müssen nach Ablauf der Badezeit das Freibad verlassen. In der mittäglichen Pause erfolgt eine gründliche Desinfektion der gesamten Anlage.
Das Besucheraufkommen wird reduziert. Sind in Spitzen-Sommerzeiten auch mal 1700 Besucher zu verzeichnen, dürfen vorerst 525 Menschen zeitgleich im Bad sein. Zur Pause müssen alle Besucher raus, wenn auch die Möglichkeit besteht nach der Pause wieder ins Schwimmbad zu gehen. Im Vorteil sind an dieser Stelle die Besitzer von Dauerkarten, da diese nicht noch einmal ein Ticket lösen müssen. "Im Übrigen ein guter Preis", erklärt Hacker. Denn: "45 Euro für Erwachsene, 12 Euro für Kinder bis 15 Jahre, das ist deutlich unter dem üblichen Preis."
Strenge Regeln
Die harten Fakten müssen dafür allerdings hingenommen werden: Die zulässige Personenanzahl pro Beckenabschnitt beträgt 30 Personen im Schwimmerbecken, 50 Personen im Nichtschwimmerbereich und 15 Personen im Planschbecken unter Elternaufsicht. Sollten mehr Schwimminteressierte im Bad sein, als zulässige Personenanzahl im Becken, ist ein Wechsel der Schwimmer/Badenden im halben Stundentakt vorgesehen. Die Schwimmrichtung erfolgt im Uhrzeigersinn unter Einhaltung der vorgeschriebenen Abstandsregelungen von 3 Metern.
"Dies bedeutet für uns auch einen erhöhten Personalaufwand", sagt Geiger. Der sei aber wegen der Gesamtaufgabe schon erhöht. In der Pause müssen Umkleiden und Hygieneeinrichtungen desinfiziert werden, die Kontrollen des Einlasses sind zu bewältigen, die Aufsicht in den Beckenbereichen. Apropos Einlass: Da empfiehlt Geiger bereits vorab, sich das Formular herunterzuladen und auszufüllen, das als Nachweis für die Anwesenheit im Bad ausgefüllt werden muss. Aufgrund der Verordnung der "Infektionsschutzmaßnahmenverordnung" müssen von jedem Gast die Kontaktdaten aufgenommen werden. Die Anwesenheit wird dokumentiert, um eine schnelle Nachverfolgbarkeit bei einer möglichen Infektion sicherstellen zu können.
Und sonst? "Es sieht bei uns ein wenig aus, wie auf einem Verkehrsübungsplatz", gibt Geiger zu. Viele Schilder, die vorgeben, was man darf, was nicht. Streifen, die auf den Sicherheitsabstand hinweisen, Sperren, um nicht von allen Seiten ins Becken zu springen, Bereiche, in denen der Besucher sich nur mit Maske bewegen darf. Diese Regeln finden sich auch auf der Homepage des Bades unter www.freibad-herzogenaurach.de. Trotzdem soll es ab Montag heißen: "Rein ins Vergnügen." Mal schauen.