Die Gruppierung "Frankens Saalestück" soll ein Zweckverband werden. Trotz höherer Kosten und einiger Kritik an den bisherigen Aktivitäten will der Gemeinderat Ramsthal dem neuen Konstrukt beitreten.
Ramsthal — Einmal mehr beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Mitgliedschaft in der Gruppierung "Frankens Saalestück", die seit zehn Jahren besteht. In einer Versammlung mit den Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden war ein Konzept vorgestellt worden, dass der Gemeinschaft neue Impulse geben soll und mit dem man zu Beginn des nächsten Jahres in neuer rechtlicher Konstellation, als Zweckverband, starten will. Darüber hatte der Gemeinderat zu diskutieren. Die bisherige Arbeit des Zusammenschlusses wurde kritisch reflektiert. Allerdings will sich die Gemeinde trotzdem nicht zurückziehen und baut trotz höherer Kosten auf das neue Konzept.
Voraussetzung für diesen Neustart ist die Erhöhung der personellen Ausstattung auf zwei Vollzeitkräfte und die Steigerung des Marketingbudgets. Diese Maßnahmen erfordern eine deutliche Steigerung der Beiträge der Mitglieder. Bislang zahlt Ramsthal jährlich inklusive einer Beteiligung am Vinothek-Projekt "KissVino" rund 7100 Euro. Zukünftig wären es über 18 000 Euro bei Anwendung des gleichen Umlageschlüssels. Das Gesamtbudget soll von 47 000 Euro auf 165 000 Euro steigen.
Gemeinderat Roland Herterich stellte provokant die Frage: "Was haben die bislang geleistet außer sich selbst beschäftigt." Die Vinothek in Bad Kissingen sei nur mit der Unterstützung von der Heiligenfeldgruppe realisiert worden. "Es wurde viel Papier erzeugt und hochtrabende Konzepte erstellt", meinte Herterich weiter. Ziel müsse es aber sein, mehr Gäste nach Ramsthal zu bringen. Dafür brauche man Frankens Saalestück nicht und man könne es alleine besser machen.
Bernhard Gößmann-Schmitt schilderte die Entwicklung von "Frankens Saalestück". Nach anfänglicher Euphorie sei das Ganze inzwischen versandet. Er selbst hatte am Anfang in der Gruppe mitgearbeitet. Er betonte, dass Frankens Saalestück nicht nur für die Touristen, sondern auch für die Bevölkerung da sein sollte. Die Stadt Hammelburg habe von der Mitgliedschaft profitiert. "Wir sollten beitreten, oder wir wollen keine Touristen für Ramsthal - dann können wir austreten."
Kosten noch prüfen
Edwin Metzler sprach sich auch für eine weitere Mitgliedschaft aus. Allerdings sollten die Beitragsschlüssel geprüft werden. Ramsthal zahlt als Weinbaugemeinde etwa doppelt so viel wie Euerdorf oder Sulzthal.
Ralf Baldauf meinte: "Ramsthal ist ein kleines unbekanntes Nest." Es gäbe in Ramsthal viel Menschen, die Gäste brauchen. An Bürgermeister Gündling richtete er den Vorwurf, dass dieser nicht ausreichend in den Gremien präsent sei. Ein Austritt wäre nach seiner Ansicht der größte Fehler.
Karin Schmidt führte an, dass Ramsthal nach Gründung von "Frankens Saalestück" mit sechs Personen in verschiedenen Gremien präsent gewesen sei. Heute gebe es niemanden mehr, der Ramsthaler Interessen einbringt. Nachdem sich der Bürgermeister auch für einen Verbleib ausgesprochen hatte beschloss der Gemeinderat dem neu zugründenden Zweckverband "Frankens Saalestück" beizutreten.