von unserer Mitarbeiterin sonja adam Untersteinach — Die spektakuläre Nachricht, dass die Untersteinacher Ortsumgehung nun endlich gebaut werde, hatte die CSU-Bundestagsabgeordnete...
von unserer Mitarbeiterin sonja adam
Untersteinach — Die spektakuläre Nachricht, dass die Untersteinacher Ortsumgehung nun endlich gebaut werde, hatte die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner zwar nicht im Gepäck, aber immerhin einen dicken Aktenordner über die Maßnahme, die schon seit Jahrzehnten geplant ist. "Die Teilung der Maßnahme war wichtig, damit sie weitergehen kann", sagte Zeulner und spielte auf den Beschluss an, den die Gemeinden Untersteinach und Ködnitz Ende letzten Jahres gefasst haben. Beide Gemeinden haben sich bereit erklärt, dass die Umgehung auch in zwei Bauabschnitten realisiert werden könne. Damit kostet die Umfahrung von Untersteinach erst einmal "nur" 36 Millionen Euro. Doch seitdem hat sich nichts mehr getan.
"In dieser Legislaturperiode hat Oberfranken noch keine Umgehung bekommen und ich verstehe, dass es schwer ist, Geduld zu haben.
Aber jetzt ist die Maßnahme immerhin wieder auf der Agenda, es wird darüber gesprochen", verriet Zeulner und erklärte, dass sie auch bei Kollegen kräftig die Werbetrommel für die Realisierung des Projektes rühre. Ihr oberstes Ziel sei es, dass die Maßnahme jetzt in die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen werde. Im Oktober werde wohl der Entwurf vorliegen, der Beschluss über den Bundesverkehrswegeplan sei für Anfang 2016 angedacht, erklärte Zeulner.
Das ganze Verfahren sei äußerst kompliziert - es gehe um eine Kosten-Nutzen-Analyse, um umwelt- und naturschutzrechtliche Belange, um raumordnerische Faktoren, um die Anbindung von Zentren und auch um eine städtebauliche Beurteilung.
"Wenn die Umgehung realisiert wird, dann könnte man in der Hauptstraße viel Asphalt wegnehmen. Man könnte Grün in die Ortschaft bringen.
Und sicher wäre das auch für die Gastronomie gut", sagte der Untersteinacher Bürgermeister Volker Schmiechen.
"Es wäre ja der Hammer, wenn die Stadtsteinacher Umgehung früher gebaut werden würde als die Untersteinacher", merkte Alfred Vießmann an. Dies werde nicht passieren, so Emmi Zeulner. "Aber in Stadtsteinach gibt es einen Engpass, ich bemühe mich, dass auch dieses Anliegen realisiert wird", sagte sie.
"Die Anwohner sind frustriert. Denn Geld ist schon da", sagte Vießmann. Er hat sich schlau gemacht, dass im Südharz eine neun Kilometer lange Umgehung - die B 243 - für 98 Millionen Euro gebaut worden ist, dass in der Eifel zehn Kilometer der B 50 für 92 Millionen Euro gebaut werden. "Aber wir sind in Oberfranken am Ende der Welt, und wir werden immer benachteiligt", so Vießmann.
Auf seine Frage, ob die Umgehung überhaupt komme, antwortete Zeulner: "Ja, ich habe Hoffnung."
Beim Treffen mit der Abgeordneten war auch Reiner Seiffert zugegen, kein Freund der neuen Umgehung. Denn Seiffert ist aus dem Ortskern weggezogen, jetzt liegt sein Domizil direkt an der geplanten, neuen Trasse. "Ich hoffe nur, dass - wenn die Straße gebaut wird - nicht am Lärmschutz gespart wird", sagte Seiffert.
Auch mit anderen Politikern will sich der Untersteinacher Bürgermeister noch einmal kurzschließen, um gemeinsam die Umgehung anzuschieben. "Die Hinhaltetaktik ist schwer zu verstehen", so Schmiechen.