Licht wirkt nicht nur besinnlich, sondern auch als Gemütsaufheller. Beides wollten die Altstadtfreunde ihren Bürgern, den Touristen und Stadtliebhabern bescheren. Sie lassen deshalb den Stadtgraben bis zum 10. Januar täglich von 18 bis 22 Uhr in strahlendem Licht erleuchten.
Dafür sorgt eine richtig professionelle Flutlichtanlage, die vor Jahren vom ehemaligen Gräfenberger Udo Richter gesponsert wurde. "Die Flutlichtanlage besteht aus acht großen Scheinwerfern und wurde unter der Stadtmauer und am Brennhäuschen fest montiert", erklärt Hans-Peter Reck, der Vorsitzende der Altstadtfreunde.
Geschichte der Mauer
Beim abendlichen Spaziergang an der Stadtmauer entlang ist somit nicht nur jeder Stein sichtbar, zugleich wird die Geschichte der Stadtmauer und des Brennhäuschens erweckt, die auf Infotafeln festgehalten ist. Auch ein Bild eines Stichs mit dem halb fertigen Brennhäuschen aus dem Jahr 1778 ist dort zu sehen. Das war das Jahr der großen Flut.
Unmengen Wasser richteten große Schäden an. Glück war, dass das Brennhäuschen damals erst halb fertig war, so konnte das Wasser durchschießen und das Mauerwerk bestehen. Das Jahr der großen Flut in Gräfenberg ist auch das Baujahr des Wasserhäuschens. "Vorher stand der Brennofen im Freien", erklärt Reck. Der Besitzer stellte Kacheln in dem Brennofen her. Erst 1778 hatte er den Brennofen "umhaust" - das Brennhäuschen entstand.
Vom Kommunbrauhaus oben in der Bahnhofstraße aus gelangt man zum Brauhäuschen und von da aus auf den Weg entlang der Stadtmauer. "Wir möchten die Möglichkeit bieten, bei einem abendlichen Spaziergang durch den Stadtgraben in Gräfenberg die beleuchtete Stadtmauer und das schöne Ambiente zum Tagesausklang auf sich wirken zu lassen. In dieser von Corona getrübten Zeit ist mancher Lichtschein vielleicht auch ein Gemütsaufheller", hofft Hans-Peter Reck.