Erstmalig waren in diesem Jahr die Besucher aufgefordert, Fragebögen zum Kronacher Lichtevent "Kronach leuchtet" auszufüllen. Erstaunlich viele haben sich b...
Erstmalig waren in diesem Jahr die Besucher aufgefordert, Fragebögen zum Kronacher Lichtevent "Kronach leuchtet" auszufüllen. Erstaunlich viele haben sich beteiligt. Als Zwischenergebnis der Auswertung der Antworten zeigt sich: Die gewonnenen Erkenntnisse sind über das Festival hinaus für die ganze Region bedeutsam. Wie nah kommt "Kronach leuchtet" emotional den Besuchern? Was gefällt, was könnte verbessert werden? Diese Fragen stellen sich die Veranstalter jedes Jahr aufs Neue.
Die Bachelor-Arbeit ("Lichter bewegen Kronach", betreuende Professorin Veronika Hammer) der Lichtenfelserin Natali Schlansky gibt zum ersten Mal fundierte Antworten und in einem Zwischenbericht stellte die Studentin erste Ergebnisse vor. Eine Vielzahl von Faktoren muss noch statistisch ausgewertet werden. Aber, ohne der Abschlusspräsentation im Herbst zu sehr vorzugreifen, die bis jetzt vorliegenden Daten seien für unsere Region sehr interessant und zeigten neue Ansätze auf. Projektleiter Markus Stirn und Rainer Kober, Vorsitzender des Vereins Kronach Creativ, zeigten sich freudig überrascht.
1000 ausgefüllte Fragebögen
Welche Bedeutung hat "Kronach leuchtet" für Stadt und Region? Die Fragen der zum Lichtevent ausgeteilten Bögen zielen darauf ab, zu erkennen, ob den Besuchern das Festival gefällt und inwieweit sie es genießen. Welches Bild sie von Kronach als Stadt haben und wie das Event zu diesem Bild beigetragen habe. Den Teilnehmern wurde erklärt, dass sie mit ihren Antworten nicht nur helfen könnten, "Kronach leuchtet" weiterzuentwickeln, sondern auch die Region zukunftsfähiger zu machen. Erstaunlich für eine Umfrage sei, dass die Beteiligung beim Ausfüllen der Fragebögen so hoch war: 1000 Besucher nahmen sich fünf bis zehn Minuten Zeit, detailliert Auskunft zu geben. Aus wissenschaftlicher Sicht sei damit eine fast magische Hürde genommen, denn die Teilnehmerzahl entspreche einem Prozent der insgesamt 100 000 Besucher. "Das macht die Studie zu einer repräsentativen Umfrage", stellt Schlansky stolz fest. Die wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnisse sind damit voll aussagekräftig. Aber die 1000 Fragebögen auszuwerten, bedeutet natürlich auch eine Menge Arbeit für die Studentin.
Lob von der Professorin
"Manchmal schlichen sich schon Zweifel ein", meint sie, denn es gäbe weniger zeitaufwendige Wege zum Bachelor. Doch dann erklärt sie ihre Vorgehensweise: Die 1000 Bögen mussten einzeln erfasst werden. Das ginge noch relativ schnell bei den nur anzukreuzenden Antworten, bei den selbst formulierten dagegen könne schon das Lesen eine Herausforderung sein. Sechs Jahre war der jüngste Teilnehmer, 110 der älteste, die Handschriften könnten nicht unterschiedlicher sein. Auch die Antworten von Besuchern aus Frankreich, Indien und Hongkong wären nicht immer auf Anhieb zu verstehen. Die Auswertung erleichtere eine Statistik-Software, die allerdings wieder nur bei einfach strukturierten Antworten greife. Der Rest wäre Handarbeit mit vielen Papierschnipseln.
"Das ist ganz große Klasse!", meinte dann auch Veronika Hammer anerkennend. Dieser Aussage schlossen sich die Verantwortlichen von "Kronach leuchtet" aus ganzem Herzen an.
red