Laut Böhm fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie „Milas“ zu 100 Prozent. Die Investitionsgüter verbleiben nach der Projektphase im Besitz der Stadt Bad Staffelstein . „Wir können die Shuttle-Busse dann weiterbetreiben, wenn wir wollen.“ Der Quartiersmanager ließ durchblicken, dass er das für hoch sinnvoll erachten würde.
Bis zu sieben Personen können das fahrerlose Taxi nutzen. Das ist momentan die Höchstgrenze des in Deutschland Zugelassenen. „Die Ingenieure entwickeln gerade ein komplett neues System, was es weltweit so nicht gibt. Parallel dazu wird eine US-amerikanische Autobahn umgestaltet – und dann gibt es eben das Projekt bei uns“, erklärt Böhm. Ein Jahr Entwicklungszeit sei angesetzt, dann sollen erste Busse verkehren. Auch die müssen noch konstruiert werden.
Stationäre Ladestellen soll es in der Horsdorfer Straße und am Busbahnhof geben, ferner sollen Induktionsflächen zur Aufladung dienen. Doch dafür die für teures Geld umgestaltete Bahnhofstraße aufreißen? Natürlich nicht. „Diese Ladeflächen sind für die Horsdorfer Straße geplant“, so Böhm.
Klimaneutrale Energie aus Solarpark
Die benötigte Energie soll klimaneutral ein Solarpark liefern, der idealerweise auf dem Gebiet der Stadt Bad Staffelstein entsteht. Auch dieser zählt zu den Investitionsgütern, auch dieser wird zu 100 Prozent vom Bund bezahlt, auch dieser geht nach der Projektphase in den Besitz der Stadt über. Projektträger ist übrigens das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Dass Michael Böhm schlau verhandelt hat, zeigt sich auch in einem anderem Punkt: Zuschüsse werden vom Staat nicht selten erst mit großer zeitlicher Verzögerung überwiesen. Nicht so bei „Milas“, denn: „Wir bekommen die Gelder im Vorlauf, können sie also abrufen, ehe die Rechnungen fällig sind“, so der Quartiersmanager. Die Stadt muss also nicht, wie üblich, in Vorleistung gehen.
Die Stadträte zeigten sich begeistert. Sowohl Dritter Bürgermeister Holger Then (Junge Bürger), Walter Mackert ( CSU ) und Winfried Ernst ( Freie Wähler ) sprachen von „einem Glücksfall“. Sandra Nossek (Grüne) hätte die Fahrtroute gerne noch zu einer Ringstrecke über den Quellenhof ausgeweitet, um die Senioren mit einzubinden.
Einstimmiger Beschluss
„Rein theoretisch möglich, rein praktisch unmöglich“, antwortete Böhm. Er sei froh, dass die Strecke überhaupt so sein dürfe, wie es geplant sei, nämlich eine zukunftsorientierte Anbindung der Therme zur Kernstadt. Der Beschluss, dieses Projekt umsetzen zu lassen, fiel einstimmig.