IG Bau kritisiert "Karrierefalle Minijob"

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In der Gebäudereinigung arbeiten viele Frauen mit 450-Euro-Verträgen.
In der Gebäudereinigung arbeiten viele Frauen mit 450-Euro-Verträgen.
Foto: privat

Sie kümmern sich stärker um Haushalt und Kinder, haben niedrigere Einkommen und müssen häufiger um ihren Job fürchten: Anlässlich des Internationalen ...

Sie kümmern sich stärker um Haushalt und Kinder, haben niedrigere Einkommen und müssen häufiger um ihren Job fürchten: Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März hat die Gewerkschaft IG Bau vor einem Rückschritt bei der Gleichberechtigung in Folge der Corona-Pandemie im Landkreis Lichtenfels gewarnt.

"Insbesondere Minijobs werden in der Krise zunehmend zur Karrierefalle", kritisiert Bezirksvorsitzender Gerald Nicklas. Nach Angaben der Arbeitsagentur sind aktuell 60 Prozent der insgesamt rund 6300 geringfügig entlohnten Arbeitsverhältnisse im Kreis Lichtenfels in Frauenhand. In der Gebäudereinigung liegt der Frauenanteil bei den 450-Euro-Stellen sogar bei 83 Prozent. "Geringfügig Beschäftigte gehen nicht nur beim Kurzarbeitergeld leer aus. Sie sind auch häufiger von Entlassungen betroffen", so Nicklas. Die IG Bau plädiert dafür, die Minijobs in der jetzigen Form abzuschaffen und sozialversicherungspflichtig zu machen. Eine Anhebung der Verdienstgrenze auf 600 Euro, wie sie einige Arbeitgeberverbände fordern, liefe hingegen auf einen Ausbau prekärer Arbeitsverhältnisse hinaus. Zudem stehe das Ehegatten-Splitting einer echten Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt im Weg.

"Durch hohe Abzüge in der Steuerklasse 5 bleibt vielen Frauen nur wenig vom Bruttoverdienst. Das führt auch zu geringen Arbeitslosenansprüchen", kritisiert Nicklas. red