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Chefarzt Dr. Constantin Zühlke (r.) mit seinem Team vom Thrombektomie-Zentrum am Klinikum Lichtenfels
Chefarzt Dr. Constantin Zühlke (r.) mit seinem Team vom Thrombektomie-Zentrum am Klinikum Lichtenfels
Andreas Grosch/LRA

Das von der deutschen Gesellschaft für interventionelle Radiologie und minimalinvasine Therapie (DeGiR) zertifizierte Thrombektomie-Zentrum am Klinikum Lichtenfels hat seit 1. Juli keine Zulassung mehr und kann daher keine Eingriffe mehr vornehmen. Künftig können diese Eingriffe nur noch am Klinikum Coburg vorgenommen werden, teilt das Landratsamt Lichtenfels in einer Pressemeldung mit.

Unter Thrombektomie versteht man die Entfernung eines Blutgerinnsels (Thrombus) aus einem Blutgefäß mithilfe eines Katheters. Diese seit wenigen Jahren in Deutschland zugelassene Therapie hat zu einer erheblichen Verbesserung und Effektivität der Schlaganfall-Therapie geführt.

Am Klinikum Lichtenfels wurde die Thrombektomie seit 2017 vom Team unter der Leitung vom Neuroradiologen Dr. Constantin Zühlke aufgebaut und seither dreimal zertifiziert. Die Angiographie-Anlage stand am Klinikum Lichtenfels alleine für diese Schlaganfallpatienten rund um die Uhr zur Verfügung. Dr. Constantin Zühlke: „Für Patienten mit einem Schlaganfall gibt es ein Sechs-Stunden-Zeitfenster. Wenn der Verschluss eines größeren Gehirngefäßes vorliegt, kann man das Gerinnsel entfernen und damit das Absterben von Gehirnzellen verhindern. Pro Sekunde sterben ca. zwei Millionen Hirnzellen. Der Faktor Zeit ist also entscheidend.” In den vergangenen sieben Jahren wurden in Lichtenfels über 210 solcher Patienten behandelt. „Wir waren immer ein hochprofessionelles Team und die Mitarbeiter haben es ohne zusätzlichen Bereitschaftsdienst geleistet. Alle Abteilungen hier am Klinikum Lichtenfels haben bei Schlaganfallpatienten eng und professionell zusammengearbeitet“, so der Chefarzt weiter.

„Ich habe die Befürchtung, dass hier in der Regiomed-Hauptverwaltung nicht nur ausschließlich zum Wohl der Patienten der Antrag in München für das Klinikum Coburg als Thrombektomie-Zentrum gestellt wurde und letztlich auch von dort bewilligt wurde. Der Antrag des Klinikum Lichtenfels wurde von der Konzernspitze nicht weiter verfolgt, trotz der herausragenden Bilanz“, zeigt sich Landrat Christian Meißner (CSU) enttäuscht von der Entscheidung. red