Es gibt zu jeder Geschichte einen Vorspann. Einer davon lautet, dass der Arzt Gerd Kleilein in einer Jazz-und Bluesband spielt. Er ist offenkundig...
Es gibt zu jeder Geschichte einen Vorspann. Einer davon lautet, dass der Arzt Gerd Kleilein in einer Jazz-und Bluesband spielt. Er ist offenkundig musikalisch. 2019 schied er als Leiter der Notaufnahme im Coburger Klinikum aus dem dortigen Dienst. Zum Abschied bekam er von Kollegen Conga-Stunden geschenkt.
So stieß Kleilein auf Michael de Miranda (57). Ein klangvoller Name, ein musikalischer Name, aber vor allem ein echter und kein Künstlername. Er gehört einem Mann mit Wurzeln in Südamerika, Surinam und den Niederlanden. Ihn verschlug es der Liebe wegen nach Coburg. Am 9. Februar verschlägt es ihn der Musik wegen in den Saal des Gasthauses „Zur schönen Schnitterin“. Der Grund: Der Mann ist ein Phänomen auf dem Gebiet der Perkussionsinstrumente.
Ein spezieller Überraschungsgast
Der Name de Miranda steht für das Erlernen von Rhythmen: Salsa aus Bahia, Salsa aus Brasilien, Merenge, Cha-Cha-Cha, Rumba, rhythmische Variationen mittels Bongo, Conga oder Caxixi. Es gibt wohl keinen Takt und kein Instrument aus dem Reich der Perkussionsinstrumente, welches de Miranda nicht zu erklären, zu spielen und zu unterrichten weiß. Und Humor hat der Mann auch.
Als der einstige Bad Staffelsteiner Stadtrat René Beifuß Gerd Kleilein anfragte, ob er jemanden wisse, der für die Geburtstagsfeier seiner Schwägerin im Gasthaus „Zur schönen Schnitterin“ als Überraschungsgast auftreten könne, da vermittelte Kleilein ihm jenen de Miranda . Hintergrund: Jene Schwägerin hatte kurz zuvor einen Anfängerkurs mit einer Djembe (einfellige westafrikanische Trommel) belegt und bekam zum Geburtstag eine solche geschenkt. Dann stand auch Michael de Miranda vor der Tür und Gerd Kleilein sollte gegenüber besagter Schwägerin sagen, dass dieser Mann ein Bekannter sei, man sei sich gerade zufällig begegnet. „Na geht halt rein“, sagte wiederum die Schwägerin dann, nicht ahnend, dass der „zufällige Bekannte“ eine Show abziehen kann – und wird. „Sie war den Tränen nahe“, erinnert sich Beifuß.
Die bewegte Vita de Mirandas