Einkaufsmarkt erhält vorerst grünes Licht

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Hier soll ein möglicher Supermarkt vor Weismain Süd entstehen.
Hier soll ein möglicher Supermarkt vor Weismain Süd entstehen.
Roland Dietz

Ansiedlung  In Weismain fasst der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss für die Errichtung der Immobilie.

Großen Gesprächsbedarf hatte der Stadtrat bei seiner jüngsten Sitzung im Kolpinghaus. Dabei lagen die Meinungen der Räte und von Bürgermeister Michael Zapf doch sehr weit auseinander, was den Grundsatzbeschluss zur Errichtung eines Einkaufmarktes in Weismain betrifft.

So berichtete Zapf, dass die Firma Ratisbona-Handelsimmobilien ( Rewe ) angefragt hatte, ob im Bereich Weismain ein Vollsortiment-Supermarkt im Rahmen des vorhabenbezogenen Bebauungsplans ausgewiesen werden kann. Die dazu möglichen und nötigen Flächen lägen aber nicht im Gewerbegebiet, sondern vor Weismain Süd. Auf den in Aussicht gestellten Flächen von 20 000 Quadratmeter könnten ein Supermarkt und gegebenenfalls ein Drogeriemarkt mit einer Fläche von rund 7000 Quadratmeter errichtet werden. Mit den fünf Flächenbesitzern sei bereits gesprochen worden und es gebe keinerlei Probleme.

Kritik an der Lage des Marktes

Weiter erklärte der Bürgermeister , dass die Einwohner Weismains und der über 30 Ortsteile tatsächlich im Lebensmittelbereich unterversorgt seien, wenn man die Handelsfläche auf die Einwohnerzahl umrechne. Grundsätzlich sei es schwierig, Betreiber zu finden. Doch viele Bürger wünschten sich mehr als die vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten. Gerade wenn man die Situation mit Nachbarkommunen wie Hollfeld vergleiche, wäre es mehr als nur wünschenswert, wenn Weismain nicht nur einen Discounter beheimate. Laut Berechnung würde sich ein solcher Markt für den Betreiber lohnen.

Janine Brunecker (FW-GUB) zeigte sich erfreut darüber, dass sich bei diesem Thema endlich was tut. Das Einkaufen werde gerade für Neubürger wesentlich attraktiver. Doch gerade mit der möglichen Lage des Marktes mochten sich einige Räte nicht anfreunden. Bernd Detsch (BB-Bürgerblock) sagte, dass gerade diese Fläche in Weismain eigentlich für den Wohnungsbau prädestiniert wäre, der Markt könne ja einen Platz im Gewerbegebiet finden. Johannes Ruß ( CSU ) machte darauf aufmerksam, dass man nicht an jedem Ortseingang ein Gewerbegebiet mit Einkaufsmärkten ansiedeln sollte. Uwe Dück (BB Bürgerblock) war der Meinung das zu den vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten nicht noch eine Konkurrenz geschaffen werden sollte. Es könne nicht sein, dass wie im letzten Lockdown ein Lebensmittelsupermarkt Blumen und Pflanzen verkaufen kann und die ortsansässige Gärtnerei nicht. Uschi Gommelt (Grüne) brachte zum Ausdruck, dass die Grundversorgung sehr wohl gewährleistet sei. Der geplante Flächenverbrauch koste zudem hochwertige landwirtschaftliche Flächen. Michael Dreiseitel dagegen fürchtet, eine Chance zu vertun, wenn man dem Grundsatzbeschluss nicht zustimme.

Man bemühe sich ständig, die Lage in Weismain zu verbessern, meinte denn auch Bürgermeister Zapf. Da könne man doch einen Supermarkt nicht ablehnen. Bei der Abstimmung, die mit den Gegenstimmen von Bernd Detsch, Uwe Dück, Ursula Gommelt und Jochen Schäfer ( CSU ) endete, wurde für eine Weiterverfolgung des Grundsatzbeschlusses gestimmt.

Leerrohe für Glasfaser werden mitverlegt

Siebert Reuther (Reuther Netconsoulting) erläuterte dann die Verlegung von Leerrohren für den Glasfaserausbau im Zuge der Kanalbauarbeiten. Diese Arbeiten müsse jedoch zunächst die Stadt finanzieren. Dabei gebe es zwei sogenannte Abgeltungsmodelle. Beim „Betreibermodell“ wird die Stadt Eigentümer des Leerrohrnetzes und überlässt dies im Rahmen eines Pachtvertrages dem Telekommunikationsbetreiber. Im „Wirtschaftslichkeitslückenmodell“ wird die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt das gesamte Leerrohrnetz an den Telekommunikationsbetreiber verkaufen.

Verlege man die Leerrohre dagegen nicht mit dem Kanalbau, dann bestehe die Gefahr, dass nach den Asphaltierungen die entsprechende Straße wieder geöffnet werden muss. Die Entscheidung für die Mitverlegung erfolgte einstimmig.