„Die Blasmusik ist sehr flexibel, was die Bandbreite der möglichen Stücke anbelangt“, hatte im Vorfeld der Veranstaltung Kathrin Motschenbacher betont. Sie führte als Dirigentin die musikalische Regie bei der musikalischen Darbietung des rund 40-köpfigen Ensembles des Blasorchesters nach der Pause. Dieses wurde ausgezeichnet unterstützt von einigen als „Band“ mitwirkenden Gastmusikern, nämlich Frank de Groot am E-Bass, E-Gitarrist Benjamin Sand, Werner Schmidt am Keyboard sowie Martin Hannig gesanglich.
Unter der Moderation von Anna Wohnig, die selbst an der Tuba mitspielte, erfreuten die Musiker das Publikum mit einem kurzweiligen Potpourri bekannter, hier fröhlicher, dort im ruhigen akustischen Gewand entspannend daherkommender Songs . Der Mix reichte von „Thriller“ von Michael Jackson bis zu „Hotel California“, dem in den 1970er Jahren entstandenen Evergreen der bekannten Band „Eagles“.
Gastmusiker
Blendend fügten sich die mitwirkenden Gastmusiker ein. Dem Konzert zusätzlich Tiefe verlieh hier Martin Hannig mit Gesangseinlagen, etwa beim emotionalen Folk-Rock-Song „Sound of silence“ aus der Feder von Simon & Garfunkel .
Nach einem beschwingten musikalischen Finale in Form eines 80er-Jahre-Kult-Mix („Skandal im Sperrbezirk“, „1001 Nacht“, „Sternenhimmel“) wurde der schon nach den Auftritten von Juniororchester und Juniorband erfüllte und nun erneut lautstark vom Publikum geäußerte Wunsch nach einer Zugabe auch vom Blasorchester mit Freude erhört. Der dabei präsentierte Leonard-Cohen-Hit „Halleluja“ – auch hier natürlich mit Gesang – sorgte nach mehr als zwei Stunden im Zeichen der Musik ein letztes Mal für Gänsehaut in der Pater-Lunkenbein-Halle.
Auch Vorsitzender Rudi Dierauf war ergriffen und dankte zum einen den Besuchern für ihr Kommen mit den Worten, „live vor Publikum spielen zu können, das ist einfach das Schönste, und das haben wir auch so sehr vermisst“. Sein Dank galt neben den mitwirkenden Musikern insbesondere den beiden Dirigentinnen sowie Anna Wohnig für die gelungene Moderation, denen er als Anerkennung kleine Präsente im Namen des Vereins überreichte. Nicht unerwähnt ließ Dierauf die gelungene und professionell umgesetzte Leistung des Technikteams beim Konzert .
Möglich geworden war der tolle Abend, darauf gingen Vereinsverantwortliche kurz ein, durch das staatliche Förderprogramm „Impuls“, das die unter den Corona-Einschränkungen leidende Amateurmusik im ländlichen Raum unterstützt und Impulse für einen Neustart ermöglichen soll. Projektträger ist der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. (BMCO).
Die eingereichte Bewerbung hatte Erfolg. Das Konzept von „Rock meets Brass“ konnte die Fachjury überzeugen, so dass die Musikvereinigung als einer von rund 500 Vereinen deutschlandweit eine Förderung erhielt.
Alte Fotos
Teil des Bewerbungskonzepts bildete dabei auch die Digitalisierung von teils alten Fotos sowie Zeitungsberichten aus der nachgewiesen bis 1873 zurückreichenden Historie der vereinsmäßig organisierten Blasmusik in Ebensfeld . An den Wänden der Turnhalle hingen beispielsweise die ausgedruckten zeithistorischen Dokumente, die sich die Besucher in der Pause interessiert betrachteten.
Das beeindruckende Erlebnis des 1958 in Ebensfeld ausgerichteten fränkischen Bundesmusikfestes etwa kennen die allermeisten nur noch vom Hörensagen. Über hundert Jahre alt ist sogar eine gezeigte Aufnahme von der musikalischen Umrahmung einer Kirchenparade am Fronleichnamstag des Jahres 1914.