Aktion Fast 6000 Euro kamen bei Schüler- Spendenläufen zusammen. Unter anderem wird mit dem Geld ein Schuldach erneuert.
von unserem Mitarbeiter Günther Geiling
Eltmann/Ebelsbach — Nahezu 500 Schülerinnen und Schüler der Wallburg-Realschule Eltmann und Schüler der Mittelschule Ebelsbach bewiesen in den vergangenen Tagen soziales Engagement: Sie erliefen für arme Kinder in Südindien und Tibet eine Spendensumme von insgesamt fast 6000 Euro.
"Team Time" war das Motto des gut besuchten Sommerfestes der Grund- und Mittelschule Ebelsbach. Teams, gebildet aus allen Klassen, bewältigten mit viel Spaß und Freude knifflige Aufgaben, die nur gemeinsam zu lösen waren. Ein Höhepunkt dieses Festes war jedoch der Spendenlauf für Tibet.
Kein Zugang zu Bildung Die Himalaya-Region ist nicht nur schwer erschüttert durch das massive Erdbeben in Nepal, sondern auch durch die nach wie vor bestehenden schweren Menschenrechtsverletzungen in Tibet.
Viele Tibeter haben keinen Zugang zu Bildung. Zu wenige Schulen oder zu große Entfernungen machen es den Kindern häufig unmöglich, eine Schule zu besuchen. Rund die Hälfte aller Tibeter kann weder schreiben noch rechnen. Die tibetische Kultur wird auf diese Weise nahezu ausgelöscht. Dies berichtete der Schulleiter der Mittelschule Ebelsbach, Wolfgang Grader, eindrucksvoll. Er ist auch Bundesvorsitzender der "Tibet Initiative Deutschlands" und war mit FT-Fotograf Matthias Hoch erst im Juni in Nepal. Von dort haben sie viele Eindrücke, auch in Bildern, mitgebracht, die auch die Schüler bewegt haben.
Mit großer Begeisterung nahmen sich die Kinder diesem Anliegen an und liefen Runde um Runde. Mit diesem Spendenlauf und weiteren Aktionen kamen 2075 Euro zusammen. "Schließlich geht es ja um einen guten Zweck", meinte eine der Jüngsten. Der Spendenerlös kommt dem gemeinnützigen Verein "Tibet Initiative Deutschland" zugute.
Auf der anderen Mainseite in Eltmann zeigten die Schülerinnen und Schüler der "Wallburg-Realschule" wieder einmal ihr besonderes Herz für andere Kinder. Der soziale Arbeitskreis ist dabei aktiv, die Schüler unterstützen Patenschaften und haben seit einiger Zeit mit der St. Helena Highschool in Enayam in Südindien eine Partnerschule. Deren Schuldach war so beschädigt worden, dass die Schule teilweise geschlossen werden musste. In einer großen Schulversammlung berichtete Pfarrer Jeremias zu Beginn des Monats davon, dass die Maßnahme "nur" 19 128 Euro koste, während die eigene Realschule in Eltmann gerade mit einer Kostensumme von 6,5 Millionen Euro saniert wird.
Unterstützung durch Sponsoren Trotzdem habe man an der Partnerschule in Indien Mühe, diese Kosten aufzubringen.
Ein Großteil des Geldes sei zwar schon beisammen, aber es fehlten ungefähr noch zehn Prozent der Summe. Das rief Lehrer und die Schüler auf den Plan. Sie wollten mit einem Sponsorenlauf helfen.
Stichwort war ein "Indienlauf", bei dem die Schüler mit Hilfe von Sponsoren auf der Mainhalbinsel in Eltmann ihre Runden liefen und mit jeder Runde "Geld sammelten". Gestern waren erst 14 von 19 Klassen ausgewertet, dennoch waren schon über 3600 Euro zusammengekommen.
Die Organisatoren waren beeindruckt vom Engagement der Schüler. So brachte es eine Klasse allein auf die stolze Summe von 500 Euro. Mehr als die Hälfte des Geldes kam aus den fünften und sechsten Klassen.
Die Schüler zeigten dabei auch tolle sportliche Leistungen und manche gingen sogar mehrmals an den Start und an ihre Leistungsgrenze, um möglichst viel Geld zusammenzubringen. Der Spitzenreiter lief dabei 24 Runden mit jeweils 400 Meter, was eine Strecke von fast zehn Kilometern bedeutete.