Dank der beiden neuen Besitzer erwacht Schloss Hafenpreppach aus den Dornröschenschlaf.
Während die einen die Nähe der Metropolen suchen, wenden sich die anderen ländlichen Regionen zu, um dort Kunst und Kultur eine neue Heimat zu geben. Zu ihnen zählen Ismail Mukadam und Henrik Stein. In Schloss Hafenpreppach haben der Unternehmer und der Banker, die beide in Frankfurt leben, ihrerseits eine neue Heimat gefunden und sie planen, das Barockschloss mit Konzerten und Kulturveranstaltungen aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken.
Das Schloss stammt aus dem 16. Jahrhundert und liegt auf einer Anhöhe umgeben von einem Schlossgarten und einer Parkanlage. "Das Schloss war keine Bauruine. Es war vielmehr bezugsfertig und besaß zugleich ein wunderbares Ausbaupotenzial, und so haben wir uns zu dem Kauf entschlossen", erzählt Henrik Stein. Das war vor drei Jahren als er und Ismail Mukadam das Barockschloss in Hafenpreppach entdeckten und sich für den Kauf entschieden.
Seitdem ist viel passiert. Sie haben das Erdgeschoss komplett saniert, die HIMS-Academy gegründet, und jüngst wurde der Verein "Musik und Kunst in Hafenpreppach" ins Leben gerufen. Die Ziele der Academy wie des Vereins ergänzen sich: Organisation und Förderung von kulturellen Veranstaltungen, wie Konzerten, Kunstausstellungen, Meisterkursen, Artist-in-Residence-Programmen, Vortragsreihen, Diskussionsrunden, Aus- und Weiterbildung von Kulturinteressierten sowie die Förderung der Jugendarbeit.
Schon jetzt führt Ismail Mukadam Gespräche mit einem renommierten indischen Künstler. Mukund Iyer soll im kommenden Jahr nach Schloss Hafenpreppach kommen, um dort zu arbeiten und Workshops anzubieten. "Wir wollen, dass sich das Schloss zu einem Ort des interkulturellen Austauschs entwickelt", bekräftigt Mukadam. Er selbst stammt aus Indien, hat in London Kunst studiert und besitzt weitreichende Kontakte in die aktuelle internationale Kunstszene. "Ich habe schon mit 13 Jahren angefangen, Kunst zu sammeln", erzählt er und so liegt es nahe, dass er diese Leidenschaft mit anderen teilen möchte. Seit nunmehr fast 20 Jahren lebt er in Deutschland.
Auch für Henrik Stein ist die Kunst, insbesondere die Musik, ein essenzieller Bestandteil seines Lebens. "Seit 40 Jahren bin ich mit der klassischen Musik verbunden", sagt er. Und erzählt weiter: "Ich habe zu meinen Studentenzeiten in Wien Stehplätze für die Oper erstanden und so Pavarotti, Domingo und viele andere Stars der Oper live auf ihrem Zenit erlebt." Diese innige Verbundenheit zur klassischen Musik schlägt sich auch in den Planungen der aktuellen Konzertreihe "Classic makes happie" in Schloss Hafenpreppach nieder.
Den Auftakt bildete das Konzert "Mostly Mozart" mit dem Bläseroktett der Staatskapelle Berlin am 1. September. Diesem Konzert folgt am 30. November das Tilia-Quartett der Staatskapelle Berlin mit Kompositionen von Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn-Bartholdy in der Kirche von Schloss Tambach.
Mozart im Mittelpunkt
Am 1. März 2020 gastiert das Bläserquintett der Staatskapelle Berlin mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Darius Milhaud, Alexander von Zemlinsky und Hanns Eisler ebenfalls in der Kirche von Schloss Tambach, und am 10. Mai 2020 findet sich das Streichquartett der Staatskapelle Berlin mit Werken von Mozart, Franz Schubert und Leoš Janacek wieder in Schloss Hafenpreppach ein.