Verantwortlich für Misere sind Politiker von CSU, FW oder FDP

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Zu den Beiträgen „Wut auch gegen Habeck“ (BR vom 18. Juni, Seite 5) und „Grüne wird ,abgewatscht‘“(BR vom 13. Juli, Seite 3) wird uns geschrieben:Die unqualifizierten, unter die Gürtellinie...

Zu den Beiträgen „Wut auch gegen Habeck“ (BR vom 18. Juni, Seite 5) und „Grüne wird ,abgewatscht‘“(BR vom 13. Juli, Seite 3) wird uns geschrieben:

Die unqualifizierten, unter die Gürtellinie gehenden persönlichen Angriffe von CSU, Freie Wähler und FDP gegen Wirtschaftsminister Habeck empfinde ich als beschämend. Derart populistische Stimmungsmache mag gerade noch in einem bayerischen Bierzelt zu fortgeschrittener Stunde hinnehmbar sein. Im politischen und allgemein-gesellschaftlichen Miteinander hat sowas allerdings nichts zu suchen! Sie vergiftet nicht nur das allgemeine Klima in unserer Gesellschaft. Sie trägt auch eine Mitschuld am Erstarken rechtsradikaler Parteien.

Unserem Wirtschaftsminister die Schuld zuzuschieben, dass zwei für den Landkreis Kulmbach bedeutende Firmen, AIT und Glen Dimplex, nun mit erheblichen Umsatzeinbrüchen zu kämpfen haben, kurzarbeiten und sogar einige Hundert Mitarbeiter ausstellen müssen, wundert mich keineswegs. Es wurden seit langem „erfolgreich“ massive Hetzkampagnen gegen grüne, also auf Nachhaltigkeit ausgerichtete, Technologien betrieben. Der Erfolg dieser Hetze ist nun leider tatsächlich eingetreten. Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist drastisch eingebrochen. Auszubaden haben es allerdings nicht die verantwortlichen Politiker von CSU, FW oder FDP.

Auszubaden haben es die Kulmbacher Wärmepumpenhersteller und deren Mitarbeiter. Dem Fazit des Dozenten der Uni Bayreuth, Herrn Dr. Martin Pfeifer, stimme ich voll zu. Das ist „Wirtschaftsförderung auf bayerische Art“. Die überfällige Wende in der Energiepolitik wurde von CSU, FW und FDP als ideologisch motivierte Spinnerei der „Grünen“ abgetan, das Heizungsgesetz als „Heizungshammer“ bezeichnet mit dem Ziel, „den Haubesitzern das Geld aus der Tasche zu ziehen“. Sie sprachen von der „finanziellen Überforderung der Hauseigentümer “ und erfanden Märchen wie „ Wärmepumpen funktionieren bestenfalls in hochgedämmten Neubauten“.

Wie Professor Helmut Kurth ausführt, können Wärmepumpen durchaus sehr effizient und kostengünstig auch in den meisten Altbauten eingesetzt werden – ohne dass die Gebäude mit einem Riesenaufwand vorher energetisch saniert werden müssen. Durch den Einsatz von Wärmepumpen kann der CO2-Ausstoß signifikant gesenkt und ein wichtiger Beitrag gegen die uns bedrohende Klimaerwärmung geleistet werden. Stattdessen wurde und wird gegen Wärmepumpen gewettert, werden (wie im Falle der Ortsumfahrung Kauerndorf) lieber gesunde Waldbestände abgeholzt und mehr Flächen versiegelt. Das ist „Umweltschutz auf bayerische Art“.

Astrid Hansen

Ködnitz