Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi führte nach einjähriger Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie ihre traditionelle Ehrungsfeier durch. Zahlreich...
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi führte nach einjähriger Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie ihre traditionelle Ehrungsfeier durch. Zahlreiche langjährige treue Mitglieder hatten sich dazu im Gasthof „Zum Frack“ in Steinberg eingefunden, um Dankesworte und Ehrenurkunden entgegenzunehmen.
Der stellvertretende Geschäftsführer von Verdi Oberfranken-West, Dirk Schneider, hielt die Festansprache für den verhinderten DGB-Kreisvorsitzenden Wolfgang Schmitt und entschuldigte zugleich auch DGB-Regionsgeschäftsführer Mathias Eckardt. Für den Ortsverband Verdi Kronach sprach Marie-Luise Loewel Glückwünsche und Gratulation an die Jubilare aus.
Die Festansprache verlas für den erkrankten DGB-Kreisvorsitzenden Wolfgang Schmitt der stellvertretende Geschäftsführer Verdi Oberfranken-West, Dirk Scheider. Es würden Menschen geehrt, die sich in ganz besonderem Maße um die Gewerkschaftsbewegung verdient gemacht haben. Die Jubilare blickten insgesamt auf 2210 Jahre Gewerkschaftsmitgliedschaft zurück, das seien 2210 Jahre Träume und Erfolge im Einstehen für eine gute Sache.
Kaum eine Bewegung habe so lange bestehen können wie die der Gewerkschaftsbewegung , weil ihre Kernforderungen auf immer neue Weise aktuell blieben und bleiben: „Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität!“ Gewerkschaften stünden aber auch in vorderster Reihe, wenn es gegen den Rassismus, Faschismus und Populismus ewiggestriger Rechter und pseudo-alternativer Deutschnationaler und Identitärer aufzustehen geht.
Den Jubilaren sei es in Jahrzehnten ihrer Mitgliedschaft gelungen, die „Neue Mitte“ zu gestalten und das Wirtschaftswunder zu ermöglichen sowie die politische Emanzipation der arbeitenden Bevölkerung mit aufzubauen.
Schmitt wies auf Zukunftsaufgaben hin: Flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn und die Forderung, dass ein so reiches Land wie Deutschland mehr in Sozialstandards investieren muss, um Menschen mit Bedarf nach Heilung oder Pflege die Behandlung zukommen zu lassen, die dem Begriff Menschenwürde auch gerecht wird.
Als statistisches Märchen sieht Schmitt die Arbeitslosenzahl . Dazu müsse man die Aufstocker, die Menschen in Schulungs- und Fortbildungskursen und alle über 58-Jährigen zählen, die keinen Job haben. Angeblich habe man kein Geld für Erzieher, Sozialarbeiter , Krankenpfleger und Altenpfleger , aber es würden Menschen dafür bezahlt, die diese vorgenannten Menschen aus der Arbeitslosenstatistik rausrechnen. Dies sei eigentlich ein Skandal, kritisiert der DGB-Kreisvorsitzende Schmitt in der von Dirk Schneider vorgetragenen Festrede .