bürgerversammlung Die Firma Münch möchte auf rund 30 Hektar die Sonne anzapfen. Der Energieversorger stellte jetzt die ersten Planungen für den „Heimatstrom Ludwigsstadt“ vor.
Der Rugendorfer Energieversorger möchte bei Lauenhain Photovoltaik-Freiflächenanlagen errichten. Wie Michael Ebertz von der Firma Münch Energie am Dienstagabend bei der Bürgerversammlung in der vollbesetzten „Dorfbachschänke“ erklärte, soll das Projekt eine Fläche von rund 30 Hektar benötigen und ein Schritt hin zu einer erfolgreichen Energiewende sein.
„Ein solcher Solarpark bringt viele Vorteile“, legte der Projektleiter dar. Die an der PV-Anlage direkt beteiligte Stadt Ludwigsstadt – gerechnet werde mit einem Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro netto - könne über die prognostizierte Laufzeit der Anlage von 30 Jahren langfristig planbare Einnahmen generieren. Zur Gewerbesteuer in Höhe von 800.000 Euro komme noch einmal die gleiche Summe für die Akzeptanzabgabe hinzu. Auch Privatpersonen hätten die Möglichkeit der Beteiligung. Interessierte können über ein Crowd-Investment Anteile am Solarpark zwischen 100 und 25.000 Euro zeichnen und eine garantierte Verzinsung von vier Prozent erhalten. Dabei werde Lauenhains Bevölkerung bevorzugt.
„Die gewonnene Energie wird vor Ort genutzt“, stellte Michael Ebertz heraus. Profitieren können alle Bürger, die aus den Anlagen dauerhaft kostengünstigen Bürgerstrom beziehen können. Als Strompreis gehe man derzeit von 23 bis 26 Cent Cent/kWh aus – eine erhebliche Einsparung im Vergleich zu Preisen von aktuell 50 bis 60 Cent/kWh. Angedacht ist zudem ein alljährlicher Fördertopf für Vereine und kommunale Sonderaufgaben. Die Bereitstellung von günstigem grünen Strom für heimische Unternehmen leiste einen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Ein ökologischer Aspekt sei die mögliche Doppelnutzung durch die Energieerzeugung und die landwirtschaftliche Nutzung durch Beweidung des Solarpark-Areals.
Angedachte Flächennutzung
Als Potenzialflächen erscheinen derzeit Gebiete links und rechts von Lauenhain mit einer Fläche von rund 80 Hektar geeignet. Kriterien sind unter anderem Blendwirkung und Sichtbarkeit, Bodenwerte, vorhandene Bodendenkmäler, die geografische Lage und bestehende Infrastruktur sowie das Betreiben aktiver Landwirtschaft. „Wir wollen eine saubere Lösung. Keinesfalls werden wir einem Landwirt die Existenzgrundlage wegnehmen“, betonte Michael Ebertz. Mit den Eigentümern, die im vorgesehenen Gebiet Flächen besitzen bzw. bewirtschaften, wurden bereits Gespräche geführt – zum Beispiel hinsichtlich etwaiger Ausgleichsflächen.
Angedacht ist eine PV-Anlage auf rund 30 Hektar, die rund 40 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren soll. Nach dem Bau wäre die Kommune rein vom Volumen her zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Der genaue Standort kann erst im Zuge einer Bauleitplanung durch Einholung verschiedener Gutachten bestimmt werden.