Hirschfeld feiert seine Trachtenkirchweih

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Plantanz und Trachtenumzug gehören zu den Höhepunkten der Hirschfelder Kirchweih.
Plantanz und Trachtenumzug gehören zu den Höhepunkten der Hirschfelder Kirchweih.
Veronika Schadeck/Archiv

Ein ganzes Dorf rüstet sich für Kirba. Der Festplatz erstrahlt in Glanz. Die Spielegemeinschaft des SC Steinbach/FC Hirschfeld trainiert für die Kirchweihspiele. Und die Jungs und Mädels der...

Ein ganzes Dorf rüstet sich für Kirba. Der Festplatz erstrahlt in Glanz. Die Spielegemeinschaft des SC Steinbach/FC Hirschfeld trainiert für die Kirchweihspiele. Und die Jungs und Mädels der Kirchweihgesellschaft unter der Federführung von Josua Wicklein und Leonie Zwosta sind seit Wochen im Einsatz, um die Vorbereitungen zu treffen beziehungsweise um die Pflichttänze Walzer, Polka und Rheinländer einzustudieren.

Sechs Zechpaare und zwei Kellnerinnen haben sich in diesem Jahr zusammengefunden, um das Brauchtum zu pflegen. Die Tradition beinhaltet unter anderem auch das Herrichten des Planes. Und das ist mit viel Arbeit verbunden. Schon Tage vorher sammeln Zechmädels im Wald Moos und binden den Torbogen. Die Zechburschen suchen eine rund 30 Meter hohe Fichte aus, die anschließend gefällt und von den Rinden befreit wird.

So will es die Tradition

Tradition ist zudem, dass jedes Jahr sechs bis acht junge Männer am Freitag in den Wäldern rund um Hirschfeld den passenden Busch für den „Zechbaam“ suchen und diesen am Samstagmorgen an den Baum befestigen. Gegen Mittag wird dieser mit einer geschmückten Baumkrone auf dem Festplatz aufgestellt. Das endgültige Outfit erhält der „Plan“ am Sonntag. In den frühen Morgenstunden schmücken die Mädels den Plan mit Moos und Blumen.

Viele Bewohner unterstützen dabei die Zechgemeinschaft bei den umfangreichen Vorbereitungen und während der Festtage.

Mit ihrer Kirchweih erinnern sich die Hirschfelder an die kirchliche Weihe von St. Marien im Jahre 1967. Die St. Marienkirche , früher eine Kapelle, mit dem vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammenden Chor im Alten Teil des Gotteshauses, fand in einem Ablassbrief im Jahre 1397 erstmals Erwähnung und kam 1478 zur neu erhobenen Pfarrei Windheim.

Derzeit zählt Hirschfeld rund 450 Einwohner. Hervorzuheben sind die intakte Dorfgemeinschaft, das ehrenamtliche Engagement und die gegenseitige Hilfsbereitschaft der Bürger.

Eine der letzten Errungenschaften sind die Verschönerungsmaßnahmen im Zuge der Dorferneuerung. In jüngster Vergangenheit wurde das Friedenskreuz als Mahnmal durch die Heimkehrer- und Soldatenkameradschaft mit viel Eigenleistung erneuert. In den nächsten Monaten steht nun die Errichtung eines „Dorfhäuslas“ auf dem Festplatz bevor. Der Spatenstich dazu findet am Kirchweihsonntag unmittelbar nach dem Trachtenumzug auf dem Festplatz mit Landrat Klaus Löffler (CSU) und Bürgermeister Thomas Löffler (CSU) statt.

Höhepunkte der Trachtenkirchweih sind am morgigen Samstag das Baumaufstellen gegen 12 Uhr. Um 14 Uhr steigt das Kirchweihspiel der Spielegemeinschaften Steinbach/ Hirschfeld II gegen Gehülz und um 16 Uhr die Begegnung der Spielegemeinschaft Steinbach/ Hirschfeld I gegen Rothenkirchen.

Programm bis Dienstagnacht

Der Sonntag, 6. Oktober, ist von zahlreichen Höhepunkten geprägt: Kirchweihgottesdienst um 8.30 Uhr, Trachtenumzug ab 13 Uhr mit anschließendem Spatenstich und Plantanz. Am Abend wird ab 20 Uhr die Stadtkapelle Teuschnitz für Stimmung im Festzelt sorgen.

Am Montag, 7. Oktober, findet neben Ständerla und Frühschoppen ebenfalls ein Trachtenumzug statt. Dabei werden auch der Nachwuchs in schmucker Tracht sowie die Jubelzechpaare mit dabei sein. Ab 20 Uhr steht Tanz mit „Revolution“ auf dem Programm. Die beiden Kirchweihnachmittage werden von den Frankenwaldmusikanten aus Windheim musikalisch umrahmt.

Beendet wird die Kirchweih am Dienstagabend beim Dämmerschoppen mit Livemusik von „Konny“, der weit bis nach Mitternacht reicht. Um 24 Uhr allerdings findet das traditionelle Kirchweihbegräbnis statt. Für das leibliche Wohl ist auch am Festplatz gesorgt.

Übrigens: Laut Dorfchronik geht man davon aus, dass die Trachtenkirchweih bereits seit 1818 nahezu ununterbrochen in Hirschfeld gefeiert wurde, Ausnahmen waren lediglich die Kriegsjahre. vs