Lebensqualität für Generationen ist gefragt
Durchweg Positives konnten Antje Angles und Roland Beierwaltes vom BRK-Kreisverband Kronach vermelden. Die Generationenmanagerin informierte über Aktuelles beim Betreuungsnetzwerk „Lebensqualität für Generationen“ (LQG), während der Kreisgeschäftsführer das Modellprojekt „Gemeindeschwestern oberer Frankenwald“ vorstellte.
Das im Mai 2012 mit sechs Unternehmen (Steinbach/Wald war Mitbegründer) gestartete Projekt LQG zählt aktuell 26 Kooperationspartner. Circa 11 500 Mitarbeiter werden beraten, wenn Hilfe bei Betreuung und Pflege von Familienangehörigen benötigt wird. Vor Corona war man oft zu innerbetrieblichen Veranstaltungen eingeladen. Auch überregional erzielt das bundesweit bekannte und prämierte Netzwerk große Aufmerksamkeit.
„LQG wird auch in der Corona-Zeit oft angefragt“, erklärte Angles. Dabei gehe es oft um Kinderbetreuung, wenn die Eltern im Homeoffice arbeiten, oder um die Pflege von Angehörigen zu Hause, da ja die Tagespflegen geschlossen seien. Auch hinsichtlich der Notbetreuung und unterschiedlichen Quarantäne-Bestimmungen wurde man gerade von Pendlern oft angefragt. Für 2021 plant man eine LQG-App, die Unterstützung des neuen „Arbeitskreises Generationen“ der Gemeinde Steinbach und einen Expertenworkshop.
Sommerferienprogramm geplant
Genauso lange wie LQG gibt es das Mehrgenerationenhaus Buchbach, wobei insbesondere das Ferienprogramm stark angenommen wird. Im Zeitraum 2017 bis 2020 nahmen daran 1305 Kinder teil, wobei jeweils mindestens drei Betreuerinnen im Einsatz waren. Dabei ergaben sich 568 Betreuungs- und 1704 Mitarbeiterstunden. Von 2017 bis 2020 stieg die Anzahl der Angebote von 203 auf 299; 2020 lag man bei 63. Geplant ist für heuer ein Programm in den Sommerferien und der Wiederbeginn der MGH-Angebote. Zwischen 2017 und 2020 bereicherten die Strickdamen an die 100 Willkommenspakete mit ihren Handarbeiten.
Bürgermeister Thomas Löffler ( CSU ) dankte für das Engagement, mit dem das Team einen Treffpunkt für alle Generationen geschaffen habe. Das Projekt LQG strahle weit über die Gemeinde hinaus und sei für Steinbach beste Werbung.
Roland Beierwaltes stellte das vom bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerium geförderte und vom BRK-Kreisverband Kronach getragene innovative Konzept „Gemeindeschwestern oberer Frankenwald“ vor. Den Wunsch wohl aller älteren Menschen , möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben zu können, versuche das BRK durch verschiedene ineinandergreifende Bausteine eines umfassenden Leistungsnetzwerks umzusetzen. Mit der Anlaufstelle für Senioren und deren Angehörige für Beratung und Koordination komme ein weiteres wichtiges Modul zur Schaffung passgenauer individueller Lösungsansätze hinzu. Für das vielschichtige Hilfs- und Unterstützungsangebot fungierten zwei Gemeindeschwestern als Ansprechpartnerinnen und Helferinnen.
Die Vermittlungsleistungen umfassten Bereiche wie Pflege, medizinische Versorgung , Alltagshilfen, Beratung, hauswirtschaftliche Dienste, Schulungen und soziale Teilhabe. Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium unterstütze das BRK-Modellprojekt bis Ende 2022, inklusive der wissenschaftlichen Begleitung durch die Wilhelm-Löhe-Hochschule Fürth. Diese werde in der nächsten Woche Fragebögen für Menschen ab 65 Jahren im Einsatzgebiet Steinbach/Wald, Tettau und Ludwigsstadt verschicken und die Rücksendungen anonymisiert auswerten. Offizieller Projektstart sei der 1. Juli. Der Sitz der Anlaufstelle sei im MGH Buchbach. Die Erstberatung sei frei. Die Leistungen würden durch die Pflegekasse abgedeckt. Eventuell verbleibe eine Eigenbeteiligung, die man nach einem Stundenpreis abrechne.
Mitarbeitergewinnung nicht leicht
Josef Herrmann (FW) erkundigte sich in diesem Zusammenhang, wie schwer für das BRK die Mitarbeitergewinnung sei. Hierfür habe man, wie Beierwaltes erklärte, eine Reihe an Wertschätzungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Hinzu komme ein Qualifizierungsangebot für Helfer, da diese leichter als Fachkräfte zu bekommen seien. „Aber es wird knapper“, verhehlte er nicht.
Bürgermeister Thomas Löffler zeigte sich beeindruckt von der Innovationsfreudigkeit des BRK-Kreisverbandes.