Das neue Jahr startete ohne größeren Wintereinbruch mit verhältnismäßig milden Temperaturen. Dementsprechend reagierte der Arbeitsmarkt in der Region ...
Das neue Jahr startete ohne größeren Wintereinbruch mit verhältnismäßig milden Temperaturen. Dementsprechend reagierte der Arbeitsmarkt in der Region mit einem um über ein Viertel geringeren saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit als im Vorjahr.
Im Raum Kronach klettert im Winter die Arbeitslosenzahl von jeher saisonbedingt weit nach oben. Der Landkreis verzeichnete im Januar einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 189 Personen oder 16,3 Prozent auf 1350 Menschen. Binnen Jahresfrist ist die Arbeitslosigkeit jedoch um 342 beziehungsweise 20,2 Prozent gesunken. Sie liegt mittlerweile um 138 Personen oder 9,3 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich seit Dezember um 0,5 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 4,4 Prozent.
Aus dem Landkreis Kronach gingen im Januar 110 versicherungspflichtige Stellen beim Arbeitgeberservice ein. Das sind fast so viele (minus 5) wie im Vorjahr. Aktuell sind im Bestand 735 Vakanzen, plus 98 Beschäftigungsangebote oder 15,4 Prozent gegenüber 2021.
Im gesamten Bereich der Argeitsagentur Bamberg-Coburg, zu der Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels zählen, waren Ende Januar 11 873 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg in den ersten vier Wochen des Jahres um 1276 Personen (plus 12,0 Prozent). In den letzten zwölf Monaten hat sich die Arbeitslosigkeit insgesamt um 2398 Personen ( minus 16,8) verringert. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,1 Prozent.
„Der Winter kommt heuer jedoch nicht so richtig in Schwung. Viele frostfreie Tage sowie gut gefüllte Auftragsbücher bei Industrie und Handwerksbetrieben sorgten dafür, dass im Januar die Arbeitslosigkeit sogar um 38,4 Prozent (minus 796 Personen) schwächer stieg als in den letzten fünf Jahren vor der Krise“, so Stefan Trebes, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Situation. Erfreulich sei, dass erstmals seit Beginn der Corona-Krise vor knapp zwei Jahren die Zahl der Arbeitslosen wieder niedriger ist als davor. Sie ist um 97 Personen (minus 0,8 Prozent) kleiner als im Januar 2020, so Trebes weiter.
In der Region sei momentan eine hohe Investitionsbereitschaft zu spüren. Zum einen seien es Erweiterungen in den Bereichen Logistik und Produktion wie die Beschaffung neuer Maschinen sowie der Bau neuer Hallen und Lager. Zum anderen werde zunehmend auf Sanierung und Modernisierung Wert gelegt. Besonders energieintensive Wirtschaftszweige seien betroffen. Neben der Industrie sind laut Trebes auch die Brauereien der Region sehr aktiv und beantragen teilweise öffentliche Finanzierungshilfen. Photovoltaik-, Wärmerückgewinnungsanlagen sowie Roboterpalettierung sind nur einige Beispiele, um Energieeinsparungseffekte zu erzielen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.